MÜNCHEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Siemens Energy zeigt sich trotz der Herausforderungen durch die US-Zollpolitik robust und optimistisch. Der Energietechnikkonzern verzeichnet ein Rekordauftragsbuch und bekräftigt seine positive Prognose für das Geschäftsjahr 2024/25.
Siemens Energy hat sich als einer der führenden Akteure im Bereich der Energietechnik etabliert und zeigt trotz der Herausforderungen durch die US-Zollpolitik eine beeindruckende Widerstandsfähigkeit. Der Konzern verzeichnete im dritten Geschäftsquartal einen deutlichen Anstieg der Auftragseingänge, die von 10,4 auf 16,6 Milliarden Euro stiegen. Dies entspricht einem Plus von knapp 65 Prozent auf vergleichbarer Basis, also ohne Währungs- und Portfolioeffekte. Besonders bemerkenswert ist der Beitrag der Windkrafttochter Siemens Gamesa, die dank zweier milliardenschwerer Großaufträge in der Ostsee signifikante Zuwächse verzeichnete.
Die US-Zollpolitik stellt zwar eine Herausforderung dar, doch Siemens Energy gelingt es, diese Belastungen mehr als auszugleichen. Der Konzernchef Christian Bruch betont, dass die Nachfrage- und Preisentwicklung weiterhin positiv sei, insbesondere in den USA, wo das Unternehmen deutlich mehr Neugeschäft verzeichnete. Die Zölle führten zu einer Belastung des Ergebnisses mit 100 Millionen Euro, doch für das vierte Quartal wird ein weiterer mittlerer zweistelliger Millionen-Euro-Betrag erwartet. Insgesamt könnten sich die Gesamtbelastungen auf etwa 150 Millionen Euro summieren.
Um die steigende Nachfrage zu bedienen, investiert Siemens Energy in den Ausbau seiner Fertigungskapazitäten, wobei allein in diesem Jahr rund zwei Milliarden Euro vorgesehen sind. Diese Investitionen umfassen auch den Ausbau der Kapazitäten in Deutschland. Trotz der Herausforderungen durch die Zölle bleibt die Nachfrage stark, da Kunden eher nach Lieferzeiten als nach Zöllen fragen, so Bruch.
Der Bereich der Gasturbinen profitierte ebenfalls von neuen Aufträgen aus den USA, die rund die Hälfte des gesamten Auftragseingangs von knapp 6,2 Milliarden Euro ausmachten. Auch der Bereich Netztechnik konnte fast ein Viertel mehr Neugeschäft einwerben, wobei insbesondere Aufträge für Datenzentren in den USA erfolgreich waren. Insgesamt sitzt Siemens Energy auf einem Rekordauftragsbestand von 136 Milliarden Euro, was die Erwartungen der Analysten deutlich übertraf.
Die positive Entwicklung spiegelt sich auch in den finanziellen Kennzahlen wider. Der Umsatz stieg um knapp eine Milliarde auf 9,75 Milliarden Euro, während das Ergebnis vor Sondereffekten von 49 auf 497 Millionen Euro anstieg. Nach Steuern verdiente Siemens Energy 697 Millionen Euro, wobei die Abspaltung des Energiegeschäfts von Siemens Limited aus Indien einen positiven Beitrag leistete.
Die Prognose für das Geschäftsjahr 2024/25 wurde vom Management bekräftigt, wobei man nun die oberen Enden der Spannen bei Umsatz und Ergebnismarge anstrebt. Das vergleichbare Wachstum soll bei 13 bis 15 Prozent liegen, während die bereinigte Marge 4 bis 6 Prozent erreichen soll. Nach neun Monaten verzeichnet Siemens Energy bereits ein vergleichbares Wachstum von 17,4 Prozent und eine bereinigte Marge von 6,6 Prozent.
Die Reaktion der Aktienmärkte auf die positiven Zahlen war zunächst ein klarer Kursanstieg der Siemens Energy-Aktie. Nach einem zwischenzeitlichen Rückgang aufgrund von Gewinnmitnahmen schloss das Papier via XETRA mit einem Plus von 1,04 Prozent bei 98,66 Euro. Analysten lobten insbesondere den unerwartet starken Auftragseingang der Tochter Siemens Gamesa Renewable Energy, der mit rund 4,9 Milliarden Euro etwa doppelt so hoch ausfiel wie die Konsensschätzung.

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