MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In einer Zeit zunehmender geopolitischer Unsicherheiten und schwankender Märkte suchen viele Anleger nach sicheren Häfen für ihr Kapital. Staatsanleihen, lange Zeit als wenig attraktiv angesehen, rücken wieder in den Fokus der Investoren.
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Die aktuellen Entwicklungen an den Finanzmärkten haben das Interesse an Staatsanleihen neu entfacht. Während die Aktienmärkte zuletzt von Unsicherheiten geprägt waren, bieten Anleihen eine vermeintlich sichere Alternative. Experten betonen, dass der richtige Zeitpunkt für den Einstieg entscheidend ist, um von den Vorteilen dieser Anlageklasse zu profitieren.
US-Staatsanleihen gelten derzeit als besonders lukrativ. Mit einer Rendite von 4,5 Prozent für zehnjährige Anleihen übertreffen sie deutlich die Erträge vergleichbarer europäischer Papiere. Lotfi Karoui von Goldman Sachs sieht in ihnen eine solide Absicherung gegen mögliche wirtschaftliche Abschwünge. Sollte die US-Wirtschaft ins Stocken geraten, könnte die Fed die Zinsen senken, was den Wert der Anleihen steigern würde.
Allerdings birgt die Investition in US-Anleihen auch Risiken, insbesondere das Währungsrisiko. Ein schwächer werdender Dollar könnte die erzielten Renditen schmälern. Dennoch bleibt Karoui optimistisch, da die US-Wirtschaft stabiler wächst als die europäische, was für einen starken Dollar spricht.
Für Anleger, die das Währungsrisiko vermeiden möchten, bieten sich europäische Staatsanleihen an. Diese sind zwar mit niedrigeren Renditen verbunden, könnten jedoch von einer möglichen Lockerung der Geldpolitik profitieren. Nicola Mai von Pimco empfiehlt, sich die aktuellen Renditen langfristig zu sichern, da die Europäische Zentralbank weitere Zinssenkungen in Aussicht stellt.
Im Vergleich zu deutschen Bundesanleihen, die derzeit etwa 2,5 Prozent Rendite bieten, sind französische und italienische Anleihen mit 3,3 beziehungsweise über 3,6 Prozent attraktiver. Allerdings gehen höhere Renditen oft mit höheren Risiken einher, insbesondere in politisch instabileren Ländern wie Italien und Frankreich.
Für risikofreudigere Investoren bieten Schwellenländeranleihen eine interessante Alternative. Diese Papiere locken mit hohen Zinsen, wie etwa türkische Anleihen, die eine Rendite von 7,4 Prozent bieten. Doch auch hier ist Vorsicht geboten: Politische Instabilität oder wirtschaftliche Abschwünge können die Währungen schwächen und die Gewinne schmälern.
Insgesamt zeigt sich, dass Anleihen wieder eine bedeutende Rolle in der Portfolio-Strategie spielen können. Während US-Anleihen mit hohen Renditen locken, bieten europäische Papiere eine stabilere Alternative. Schwellenländeranleihen hingegen erfordern eine höhere Risikobereitschaft, bieten aber auch die Chance auf überdurchschnittliche Erträge.
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