WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Die aktuellen politischen Entwicklungen in den USA bieten Autokäufern eine einmalige Gelegenheit, erhebliche steuerliche Vorteile beim Kauf von Elektrofahrzeugen zu nutzen. Sowohl die Biden- als auch die Trump-Administration haben Gesetze erlassen, die Käufern von Elektrofahrzeugen finanzielle Anreize bieten. Diese Maßnahmen könnten den Markt für Elektrofahrzeuge nachhaltig beeinflussen.
Die Vereinigten Staaten erleben derzeit eine interessante Phase in der Automobilindustrie, in der politische Entscheidungen von zwei aufeinanderfolgenden Regierungen den Markt für Elektrofahrzeuge maßgeblich beeinflussen. Die Biden-Administration hat mit dem Inflation Reduction Act einen bedeutenden Schritt unternommen, um den Kauf von Elektrofahrzeugen zu fördern. Diese Gesetzgebung bietet Käufern von neuen, plug-in Elektrofahrzeugen oder Brennstoffzellenfahrzeugen eine Steuervergünstigung von bis zu 7.500 US-Dollar. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen zu erhöhen und die Umstellung auf umweltfreundlichere Fahrzeuge zu beschleunigen.
Parallel dazu hat die Trump-Administration mit dem sogenannten “Big Beautiful Bill” eine weitere steuerliche Anreizstruktur geschaffen. Dieses Gesetz gewährt Käufern von neuen Fahrzeugen, die in den USA montiert werden und weniger als 14.000 Pfund wiegen, eine jährliche Steuervergünstigung von bis zu 10.000 US-Dollar auf die Zinsen von Autokrediten. Diese Regelung gilt für Käufe, die zwischen 2025 und 2028 getätigt werden. Interessanterweise endet die Steuervergünstigung aus dem Inflation Reduction Act bereits am 30. September, was eine zeitlich begrenzte Gelegenheit für Käufer darstellt, beide Vorteile zu kombinieren.
Die Kombination dieser beiden steuerlichen Anreize könnte für Käufer von Elektrofahrzeugen erhebliche finanzielle Vorteile bieten. Trotz der potenziellen Einsparungen ist es wichtig zu beachten, dass der Kauf eines neuen Elektrofahrzeugs nicht immer die wirtschaftlichste Entscheidung ist. Laut Kelley Blue Book liegt der durchschnittliche Preis für ein neues Elektrofahrzeug bei 57.734 US-Dollar, was trotz der Steuervergünstigungen immer noch einen Preisaufschlag gegenüber benzinbetriebenen Fahrzeugen darstellt. Dennoch könnten die geringeren Betriebskosten von Elektrofahrzeugen, insbesondere bei den Kraftstoffkosten, langfristig zu Einsparungen führen.
Für Käufer, die bereit sind, auf den Neuwagengeruch zu verzichten, bieten gebrauchte Elektrofahrzeuge eine kostengünstigere Alternative. Der durchschnittliche Listenpreis für gebrauchte Elektrofahrzeuge liegt laut Kelley Blue Book etwa 20.000 US-Dollar unter dem von Neufahrzeugen. Auch hier bietet die Biden-Administration eine Steuervergünstigung von 4.000 US-Dollar für den Kauf von gebrauchten Elektrofahrzeugen an, allerdings ohne die Möglichkeit, diese mit der Trump-Steuervergünstigung zu kombinieren.
Es gibt jedoch einige Einschränkungen, die bei der Nutzung dieser Steuervergünstigungen zu beachten sind. Die Steuervergünstigung aus dem “Big Beautiful Bill” ist einkommensabhängig und wird für Einzelpersonen mit einem Einkommen zwischen 100.000 und 150.000 US-Dollar sowie für gemeinsam veranlagte Paare mit einem Einkommen zwischen 200.000 und 250.000 US-Dollar schrittweise abgeschafft. Außerdem gilt sie nicht für Flottenkäufe, gewerbliche Fahrzeuge oder Leasingverträge. Die Steuervergünstigung aus dem Inflation Reduction Act erfordert, dass das Fahrzeug in Nordamerika montiert wird und für den persönlichen Gebrauch gekauft wird, wobei das Einkommen des Käufers unter 150.000 US-Dollar für Einzelpersonen und 300.000 US-Dollar für gemeinsam veranlagte Paare liegen muss.
Insgesamt bieten diese steuerlichen Anreize eine interessante Möglichkeit für Käufer, die Kosten für den Kauf eines Elektrofahrzeugs zu senken. Sie spiegeln auch die unterschiedlichen politischen Ansätze der beiden Administrationen wider, die jeweils darauf abzielen, die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen zu fördern und die Automobilindustrie in den USA zu stärken.
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