SEOUL / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der jüngste Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Brandenburg hat weitreichende Konsequenzen für den deutschen Schweinefleischmarkt. Südkorea, ein bedeutender Abnehmer deutschen Schweinefleisches in Asien, hat umgehend einen Importstopp verhängt. Diese Entscheidung könnte die ohnehin langsame Erholung der deutschen Schweinefleischexporte weiter beeinträchtigen.
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Der plötzliche Importstopp für deutsches Schweinefleisch durch Südkorea ist eine direkte Reaktion auf den kürzlich festgestellten Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Brandenburg. Das südkoreanische Landwirtschaftsministerium hat angekündigt, dass ab sofort keine Schweinefleischimporte aus Deutschland mehr zugelassen werden. Diese Maßnahme betrifft auch die rund 360 Tonnen bereits gelieferten Fleisches, die nun einer Quarantäneuntersuchung unterzogen werden sollen.
Die Maul- und Klauenseuche wurde in Proben von Wasserbüffeln im brandenburgischen Hönow nachgewiesen. Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, mussten vorsorglich Schweine und andere Klauentiere in der Umgebung getötet werden. Das Friedrich-Loeffler-Institut hat bestätigt, dass die Variante des MKS-Erregers identifiziert wurde und ein entsprechender Impfstoff in wenigen Tagen verfügbar sein soll.
Südkorea spielt traditionell eine bedeutende Rolle als Abnehmer deutschen Schweinefleisches in Asien. Noch 2019 importierte die Republik Korea etwa 106.000 Tonnen, bevor die Afrikanische Schweinepest im Folgejahr zu einem Importstopp bis ins Frühjahr 2023 führte. Seitdem erholten sich die Exporte nur langsam. Insgesamt exportierte Deutschland im letzten Jahr rund 2,3 Millionen Tonnen Schweinefleisch, wobei der Großteil in andere europäische Nationen ging. Italien, Polen und die Niederlande sind hier die Spitzenabnehmer.
Die Auswirkungen des Importstopps könnten weitreichend sein. Experten warnen, dass die ohnehin fragile Erholung der deutschen Schweinefleischexporte durch diese neue Entwicklung weiter gebremst werden könnte. Die Notwendigkeit, MKS-Virustests an allen deutschen Schweinefleischprodukten durchzuführen, die seit dem 27. Dezember nach Südkorea eingeführt wurden, stellt eine zusätzliche Herausforderung dar.
Die deutsche Fleischindustrie steht nun vor der Aufgabe, das Vertrauen der internationalen Märkte zurückzugewinnen. Dies könnte durch verstärkte Sicherheitsmaßnahmen und die schnelle Verfügbarkeit eines Impfstoffs gegen die MKS unterstützt werden. Die Branche muss sich jedoch auch auf mögliche langfristige Veränderungen in den Handelsbeziehungen einstellen, da Importländer wie Südkorea ihre Abhängigkeit von deutschen Fleischlieferungen möglicherweise überdenken.
Insgesamt zeigt der Fall, wie anfällig globale Lieferketten für plötzliche Ausbrüche von Tierseuchen sind. Die deutsche Fleischindustrie muss nun schnell handeln, um die Auswirkungen auf den internationalen Handel zu minimieren und das Vertrauen der Abnehmerländer zurückzugewinnen.
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