LONDON (IT BOLTWISE) – Die Bedrohung durch antimikrobielle Resistenzen (AMR) könnte bis 2050 weltweit Millionen von Menschenleben fordern und die globale Wirtschaft jährlich fast 2 Billionen US-Dollar kosten. Dies zeigt eine von der britischen Regierung finanzierte Studie, die die wirtschaftlichen und gesundheitlichen Folgen von AMR untersucht.
Die zunehmende Bedrohung durch sogenannte Superbugs, also antibiotikaresistente Bakterien, stellt eine ernsthafte Gefahr für die globale Gesundheit und Wirtschaft dar. Eine aktuelle Studie des Center for Global Development prognostiziert, dass ohne entschlossenes Handeln die jährlichen Verluste des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) bis 2050 auf 1,7 Billionen US-Dollar ansteigen könnten. Besonders betroffen wären die Volkswirtschaften der USA, des Vereinigten Königreichs und der Europäischen Union. Diese Prognosen werfen ein Schlaglicht auf die jüngsten Kürzungen der Entwicklungshilfe, die als kontraproduktiv angesehen werden.
Die Studie hebt hervor, dass die USA, das Vereinigte Königreich und mehrere europäische Länder ihre Ausgaben für Auslandshilfe drastisch reduziert haben. Diese Kürzungen könnten die AMR-Raten in die Höhe treiben, was zu einem Szenario führen würde, in dem die Resistenzen in einem besorgniserregenden Ausmaß zunehmen. Anthony McDonnell, der Hauptautor der Studie, betont, dass selbst Länder, die bisher erfolgreich AMR-Raten kontrolliert haben, nicht nachlassen dürfen. Ohne Schutzmaßnahmen gegen die Kürzungen könnten die Resistenzen weltweit auf das Niveau der am stärksten betroffenen Länder ansteigen.
Die wirtschaftlichen und gesundheitlichen Auswirkungen sind erheblich. Die Studie schätzt, dass die jährlichen BIP-Verluste in China bis 2050 knapp 722 Milliarden US-Dollar erreichen könnten, in den USA 295,7 Milliarden US-Dollar und in der EU 187 Milliarden US-Dollar. Auch die Gesundheitskosten zur Behandlung von AMR könnten weltweit um fast 176 Milliarden US-Dollar pro Jahr steigen. In Großbritannien würden sie von 900 Millionen auf 3,7 Milliarden US-Dollar und in den USA von 15,5 Milliarden auf knapp 57 Milliarden US-Dollar ansteigen.
Die Auswirkungen auf die Arbeitskräfte sind ebenfalls besorgniserregend. Höhere Raten resistenter Bakterien könnten die Arbeitskräfte in Großbritannien, der EU und den USA um 0,8 %, 0,6 % bzw. 0,4 % schrumpfen lassen. Investitionen in die Bekämpfung von Superbugs könnten jedoch erhebliche wirtschaftliche Vorteile bringen. Die US-Wirtschaft könnte bis 2050 um 156,2 Milliarden US-Dollar pro Jahr wachsen, während das Vereinigte Königreich einen Anstieg von 12 Milliarden US-Dollar verzeichnen könnte.
Dr. Mohsen Naghavi vom Institute for Health Metrics and Evaluation warnt, dass ohne sofortige Maßnahmen von allen Beteiligten die derzeit verfügbaren Medikamente unwirksam werden könnten, was selbst einfache Infektionen tödlich machen würde. Er fordert politische Änderungen, die Entwicklung neuer Medikamente und ein besseres Verständnis dafür, dass Antibiotika gegen Viren unwirksam sind.
Die britische Regierung hat in ihrem 10-Jahres-Gesundheitsplan die Bekämpfung von AMR als eine der Hauptprioritäten festgelegt. Fortschritte wurden bereits erzielt, etwa durch die Reduzierung des Antibiotikaeinsatzes in der Fleischproduktion und die Einführung eines weltweit ersten Abonnementmodells zur Förderung der Entwicklung neuer Behandlungen. Die Zusammenarbeit mit internationalen Partnern bleibt entscheidend, um die globale Ausbreitung von AMR einzudämmen.
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