FRANKFURT / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Börsengang von ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) markiert einen bedeutenden Schritt für die deutsche Rüstungsindustrie. Mit einem prall gefüllten Auftragsbuch und einer strategischen Neuausrichtung könnte TKMS zum maritimen Pendant von Rheinmetall werden. Die geopolitischen Spannungen und steigenden Verteidigungsausgaben bieten ein günstiges Umfeld für diesen Schritt.

ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS), eine Tochtergesellschaft von ThyssenKrupp, steht kurz vor ihrem Börsendebüt und könnte damit die deutsche Rüstungsindustrie nachhaltig verändern. Mit einem Fokus auf den Bau von U-Booten und Kriegsschiffen strebt TKMS an, sich als maritimes Pendant zu Deutschlands größtem Rüstungskonzern, Rheinmetall, zu etablieren. Der Zeitpunkt für diesen Schritt könnte kaum günstiger sein, da die geopolitischen Spannungen und die steigenden Verteidigungsausgaben die Nachfrage nach militärischen Schiffen erhöhen.
Der Börsengang von TKMS erfolgt als Spin-off, bei dem die Aktien des Unternehmens an die bisherigen ThyssenKrupp-Aktionäre verteilt werden. Dies ermöglicht TKMS, als eigenständiges Unternehmen den Kapitalmarkt zu nutzen, um Investitionen in Forschung und Entwicklung zu finanzieren. Der Mutterkonzern behält dabei eine Mehrheit von 51 Prozent, was ihm die Kontrolle über das Unternehmen sichert, während 49 Prozent der Aktien frei handelbar sind.
TKMS ist ein Schwergewicht in der deutschen Marineindustrie mit 9100 Beschäftigten und einer langen Tradition im Bau von hochkomplexen U-Booten und Fregatten. Besonders hervorzuheben ist die führende Position von TKMS im Bau konventioneller U-Boote mit Brennstoffzellen-Antrieb, die wochenlang unter Wasser operieren können. Diese Technologie verschafft dem Unternehmen international einen Spitzenplatz und sichert ihm Aufträge aus Ländern wie Norwegen, Singapur und Ägypten.
Finanziell steht TKMS solide da, mit einem Nettogewinn von 75,2 Millionen Euro in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2024/25 und einem prall gefüllten Auftragsbuch im Wert von 18,6 Milliarden Euro. Diese Aufträge sichern dem Unternehmen Arbeit bis weit in die 2040er Jahre hinein. Die Modernisierung der deutschen Flotte und Neubauten im Gesamtvolumen von über zehn Milliarden Euro tragen ebenfalls zur positiven Auftragslage bei.
Im Vergleich zu anderen Rüstungsunternehmen wie Rheinmetall und Hensoldt, die sich seit Beginn des Ukrainekriegs zu Börsenlieblingen entwickelt haben, könnte TKMS zum maritimen Pendant dieser Unternehmen werden. Allerdings ist der Weg dorthin noch lang, da U-Boote nicht in Serie gefertigt werden können und oft in internationale Verträge eingebettet sind, deren politische Genehmigungen Jahre dauern können.
Der Börsengang von TKMS bietet der Bundesregierung die Möglichkeit, den fragmentierten Marinesektor neu zu ordnen und möglicherweise eine europäische Kooperation nach dem Vorbild von Airbus zu fördern. Ob TKMS tatsächlich zu einem Marine-Champion wird, wird sich jedoch erst in den kommenden Jahren zeigen, wenn sich das Unternehmen auf den Werften in Kiel und Wismar weiterentwickelt.

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