Trade Republic öffnet Private Equity für Kleinanleger

BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Neobroker Trade Republic revolutioniert den Zugang zu Private Equity, indem er Kleinanlegern ermöglicht, bereits ab einem Euro in nicht-börsennotierte Unternehmen zu investieren. Diese Entwicklung öffnet einen Markt, der bisher nur vermögenden Investoren vorbehalten war, und bietet sowohl Chancen als auch Risiken. Mit Partnern wie EQT und Apollo wird ein neuer Weg für die Vermögensverwaltung eingeschlagen.

Der Neobroker Trade Republic hat einen bedeutenden Schritt unternommen, um den Zugang zu Private Equity zu demokratisieren. Ab sofort können Kleinanleger mit einem Mindestbetrag von nur einem Euro in nicht-börsennotierte Unternehmen investieren. Diese Möglichkeit war bisher ausschließlich wohlhabenden Investoren vorbehalten, die über ein Mindestvermögen von 100.000 Euro verfügten. Mit diesem neuen Angebot positioniert sich Trade Republic als umfassende Vermögensverwaltungsplattform und nicht mehr nur als reiner Broker.

Die Öffnung des Private-Equity-Marktes für Kleinanleger wird durch eine Änderung der EU-Regulierung zu European Long-Term Investment Funds (ELTIFs) ermöglicht. Diese Regelung, die seit 2024 in Kraft ist, erlaubt es nun auch Kleinanlegern, in Private-Equity-Investments zu investieren. Trade Republic hat sich mit den renommierten Partnern EQT und Apollo zusammengeschlossen, um dieses Angebot zu realisieren. Anleger können somit indirekt in die Portfoliounternehmen dieser Schwergewichte investieren.

Ein wesentlicher Vorteil des neuen Angebots von Trade Republic ist die Flexibilität. Im Gegensatz zu klassischen Private-Equity-Fonds, bei denen das Kapital oft über Jahre hinweg gebunden ist, können Anleger ihre Anteile monatlich über einen internen Handelsplatz verkaufen. Allerdings besteht das Risiko, dass im schlimmsten Fall kein Käufer gefunden wird und das Geld im Fonds gefangen bleibt. Die Kostenstruktur bleibt teilweise undurchsichtig, da Angaben zu Performance-Gebühren fehlen. Die Verwaltungsgebühren der angebotenen ELTIFs liegen bei 2,8 und 2,35 Prozent pro Jahr, was deutlich über den Gebühren klassischer ETFs liegt.

Die Einführung dieses Angebots könnte den Private-Equity-Markt nachhaltig verändern. Während die Möglichkeit, mit geringen Beträgen in diesen Markt einzusteigen, neue Chancen eröffnet, bleibt die Frage nach den Risiken und der Transparenz bestehen. Branchenexperten sehen in diesem Schritt von Trade Republic einen bedeutenden Wandel in der Vermögensverwaltung, der auch andere Anbieter dazu veranlassen könnte, ähnliche Angebote zu entwickeln. Die Zukunft wird zeigen, ob sich dieses Modell durchsetzen kann und welche Auswirkungen es auf den gesamten Finanzmarkt haben wird.

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