RIGA / LONDON (IT BOLTWISE) – Ein verifiziertes Spiel auf der Plattform Steam hat sich als Trojaner entpuppt und Spenden in Höhe von hunderttausenden Dollar gestohlen. Besonders betroffen ist der krebskranke lettische Streamer Raivo Plavnieks, der durch das Spiel Block Blasters rund 32.000 US-Dollar an Spendengeldern verlor. Die Angreifer nutzten das Spiel, um arglose Nutzer in eine Falle zu locken.

Ein neuer Skandal erschüttert die Gaming-Welt: Ein auf der Plattform Steam veröffentlichtes Indie-Spiel entpuppte sich als Trojaner und stahl Spenden, die für die Behandlung eines krebskranken Streamers bestimmt waren. Das Spiel mit dem Namen Block Blasters, entwickelt von Genesis Interactive, wurde ursprünglich als harmloser 2D-Plattformer präsentiert und erhielt zahlreiche positive Bewertungen. Doch hinter der Fassade verbarg sich eine perfide Schadsoftware.
Der lettische Streamer Raivo Plavnieks, bekannt als RastalandTV, fiel während eines Charity-Livestreams auf den Betrug herein. Er lud das Spiel herunter, um es seinen Zuschauern zu präsentieren, doch kurz darauf war sein Krypto-Wallet leer. Rund 32.000 US-Dollar an Spendengeldern, die für seine Krebsbehandlung gesammelt wurden, verschwanden spurlos. Die Angreifer hatten das Spiel Ende August mit einem sogenannten Kryptodrainer ausgestattet, der die Zugangsdaten zu Wallets abgriff und die Gelder an die Kriminellen weiterleitete.
Der Schaden ist jedoch nicht auf Plavnieks beschränkt. Laut dem Krypto-Ermittler ZachXBT wurden über 150.000 US-Dollar von mindestens 261 Steam-Konten gestohlen. Das Sicherheitskollektiv VXUnderground spricht sogar von 478 Betroffenen. Die Betreiber des Spiels lockten Streamer:innen in die Falle, indem sie ihnen finanzielle Entschädigungen für die Promotion des Spiels anboten. Erst am 21. September wurde das Spiel aus dem Steam-Store entfernt.
Die Malware, die in das Spiel integriert wurde, bestand aus einem Batch-Skript, das Umgebungschecks durchführte, sowie einer Python-Backdoor und dem StealC-Trojaner. Diese Komponenten sammelten Steam-Daten und IP-Adressen und sendeten sie an ein Command-and-Control-System. Interessanterweise hinterließen die Täter ungesicherte Telegram-Tokens in ihrem Code, was die Ermittlungen erleichterte. Recherchen deuten auf eine Spur nach Miami hin, jedoch ist dies noch nicht bestätigt.
Dieser Vorfall ist nicht der erste seiner Art auf Steam. Bereits in der Vergangenheit wurden andere Spiele wie Chemia oder Sniper: Phantom’s Resolution mit Malware infiziert. Die betroffenen Nutzer:innen werden dringend aufgefordert, ihre Passwörter und Wallets zu ändern, um weiteren Schaden zu vermeiden. Valve, das Unternehmen hinter Steam, wurde um eine Stellungnahme gebeten, hat sich jedoch bislang nicht geäußert.

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