WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Die protektionistische Politik der US-Regierung unter Donald Trump hat bisher nicht die erwarteten Auswirkungen auf die Inflation gezeigt. Trotz der Einführung von Zöllen auf chinesische und europäische Produkte bleiben die Preisanstiege aus, was sowohl die Märkte als auch die Federal Reserve vor neue Herausforderungen stellt.
Die US-Regierung unter Donald Trump hat mit ihrer protektionistischen Politik, insbesondere durch die Einführung von Zöllen auf Importe aus China und Europa, versucht, die heimische Wirtschaft zu stärken. Doch entgegen den Erwartungen vieler Experten hat sich die Inflation in den USA bisher nicht signifikant erhöht. Im Mai stiegen die Verbraucherpreise lediglich um 0,1 Prozent im Vergleich zum Vormonat, was für viele Beobachter überraschend war.
Ein wesentlicher Grund für die ausbleibende Preissteigerung könnte der sogenannte Lagerpuffer-Effekt sein. Viele Unternehmen haben vor der Einführung der Zölle ihre Lagerbestände aufgestockt, um Preiserhöhungen zu verzögern. Diese Strategie wirkt wie ein Stoßdämpfer für die Konsumenten, ist jedoch nur eine temporäre Lösung. Experten wie Bernd Weidensteiner von der Commerzbank warnen, dass die Preiswirkung der Zölle erst spürbar wird, wenn die Lagerbestände abgebaut sind und neue Lieferungen unter den höheren Zollkosten kalkuliert werden müssen.
Die Federal Reserve steht in dieser Situation vor einem Dilemma. Trotz der niedrigen Inflation und ersten Anzeichen einer Abkühlung des Wirtschaftswachstums zögert Fed-Chef Jerome Powell, die Zinsen zu senken. Eine Zinssenkung könnte die Staatsschulden günstiger machen, doch die Fed möchte nicht den Eindruck erwecken, sich politisch vereinnahmen zu lassen. Trump hat wiederholt niedrigere Leitzinsen gefordert, um wirtschaftlichen Rückenwind für seinen Wahlkampf zu erhalten, doch Powell betont die Unabhängigkeit der geldpolitischen Entscheidungen.
Ein weiteres Problem ist die fiskalische Situation der USA. Zwar steigen die Zolleinnahmen, doch sie sind bei weitem nicht ausreichend, um das hohe Haushaltsdefizit von über einer Billion Dollar auszugleichen. Zölle als Mittel zur Haushaltskonsolidierung zu betrachten, ist ein Trugschluss. Eine Zinssenkung würde die Staatsverschuldung weiter begünstigen und könnte die Regierung dazu verleiten, weiterhin über ihre Verhältnisse zu leben.
Trumps Einflussversuche auf die Fed gehen jedoch weiter. Medienberichten zufolge plant er, einen Nachfolger für Powell zu präsentieren, obwohl dessen Amtszeit noch bis 2026 läuft. Ein solcher Schritt könnte die Unabhängigkeit der Fed gefährden und sie zur verlängerten Werkbank des Weißen Hauses machen. Die Finanzmärkte reagieren bereits mit Besorgnis auf diese Entwicklungen.
Die Verknüpfung von Zinspolitik und Wahlkampf ist nicht neu, doch die Offenheit, mit der die US-Regierung versucht, Einfluss zu nehmen, ist bemerkenswert. Eine falsche Reaktion der Fed auf politischen Druck könnte das Vertrauen der Investoren erschüttern und negative Auswirkungen auf die Attraktivität von US-Staatsanleihen und die Stabilität des Dollars haben.
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