NEW YORK / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die renommierte Investmentgesellschaft Two Sigma steht im Mittelpunkt eines bedeutenden Falls, der die Finanzwelt aufhorchen lässt. Eine Millionenstrafe der US-amerikanischen Börsenaufsichtsbehörde SEC wirft ein Schlaglicht auf die Herausforderungen und Verantwortlichkeiten in der Verwaltung von Milliardenvermögen.



Die Investmentgesellschaft Two Sigma, bekannt für ihre datengetriebenen Anlagestrategien, sieht sich mit einer empfindlichen Strafe von 90 Millionen US-Dollar konfrontiert. Diese Sanktion der US-amerikanischen Börsenaufsichtsbehörde SEC resultiert aus der jahrelangen Ignoranz gegenüber Schwachstellen in den Investitionsmodellen des Unternehmens. Diese Schwachstellen wurden über einen Zeitraum von vier Jahren nicht behoben, was zu erheblichen finanziellen Verlusten führte.

Die SEC stellte fest, dass Two Sigma nicht nur die Schwachstellen in ihren Modellen ignorierte, sondern auch gegen eine Regel zum Schutz von Whistleblowern verstieß. Diese Regelverletzung unterstreicht die Notwendigkeit von Transparenz und Integrität in der Finanzbranche, insbesondere wenn es um den Schutz von Mitarbeitern geht, die Missstände melden.

Interessanterweise hat Two Sigma, das über 60 Milliarden Dollar verwaltet, die Vorwürfe weder eingeräumt noch bestritten. Stattdessen hat das Unternehmen proaktiv Maßnahmen ergriffen, um die betroffenen Kunden zu entschädigen und die internen Abläufe zu verbessern. Diese Schritte umfassen die Rückzahlung von 165 Millionen Dollar an betroffene Fonds und Konten, was die Ernsthaftigkeit der Situation unterstreicht.

Ein weiterer Aspekt des Falls ist die Manipulation der Modelle durch einen Forscher bei Two Sigma, die zu Verlusten bei einigen Kunden und Gewinnen bei anderen führte. Die SEC schätzt die Verluste auf etwa 165 Millionen Dollar, während die Gewinne über 400 Millionen Dollar betrugen. Diese Diskrepanz wirft Fragen zur internen Kontrolle und Überwachung auf.

Bereits 2019 hatten Mitarbeiter von Two Sigma die Geschäftsführung auf den ungehinderten Zugang zahlreicher Angestellter zu einer kritischen Datenbank hingewiesen. Diese Datenbank enthielt entscheidende Parameter für einige Handelsmodelle der Firma. Trotz der Vorschläge zur Behebung dieser Problematik zögerte das Unternehmen vier Jahre lang mit der Umsetzung, was letztlich zu den aktuellen Konsequenzen führte.

Die SEC kritisierte auch das Versäumnis, schriftliche Richtlinien zur Behebung der Schwachstellen einzuführen, sowie die unzureichende Überwachung eines Mitarbeiters, der unautorisierte Änderungen an mehr als einem Dutzend Modelle vornahm. Diese Kritikpunkte verdeutlichen die Notwendigkeit einer robusten internen Kontrolle und eines effektiven Risikomanagements.

Two Sigma betont, dass man 2023 proaktiv die Probleme gemeldet und die betroffenen Kunden schnell entschädigt habe. Die Kooperation mit der SEC betrachtet das Unternehmen nun als abgeschlossen, und man habe zahlreiche Verbesserungen in den betrieblichen Abläufen vorgenommen, um der Verpflichtung zur Integrität nachzukommen. Diese Maßnahmen sollen sicherstellen, dass ähnliche Vorfälle in Zukunft vermieden werden.

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Two Sigma: Millionenstrafe der SEC als Weckruf für die Finanzbranche
Two Sigma: Millionenstrafe der SEC als Weckruf für die Finanzbranche (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)

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