UnitedHealths neue Strategie zur Bewältigung steigender Kosten

MINNETONKA / LONDON (IT BOLTWISE) – UnitedHealth, der größte Krankenversicherer der USA, steht unter erheblichem Druck, nachdem die medizinischen Kosten in die Höhe geschossen sind und das Unternehmen seine Gewinnprognose für 2025 zurückziehen musste.

UnitedHealth, der führende Krankenversicherer der USA, sieht sich mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert, nachdem die medizinischen Kosten stark angestiegen sind. Diese Entwicklung führte dazu, dass das Unternehmen seine Gewinnprognose für 2025 zurückziehen musste, was zu einem dramatischen Kursverfall der Aktien führte. Der neu eingesetzte CEO, Stephen Hemsley, steht nun vor der Aufgabe, das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen und eine klare Strategie zur Kostenkontrolle zu präsentieren.

Hemsley, der bereits von 2006 bis 2017 an der Spitze von UnitedHealth stand, kehrte im Mai zurück, nachdem sein Vorgänger Andrew Witty aufgrund steigender operativer und finanzieller Belastungen zurückgetreten war. Die Entscheidung, die Prognose zurückzuziehen, wurde durch die Herausforderungen im Zusammenhang mit Medicare und den steigenden medizinischen Kosten ausgelöst. Diese Probleme führten zu einem Kurssturz der UnitedHealth-Aktien um mehr als 40 % in diesem Jahr, was auch den gesamten Managed-Care-Sektor belastete.

Investoren und Analysten erwarten von Hemsley eine klare Roadmap, wie das Unternehmen die Kosten in den Griff bekommen und das Vertrauen der Aktionäre wiederherstellen kann. James Harlow von Novare Capital Management, einem der Investoren von UnitedHealth, betonte die Notwendigkeit, dass Hemsley die Probleme versteht und Lösungen präsentiert. Hemsley hat bereits angekündigt, dass die Wiederherstellung des Vertrauens der Aktionäre oberste Priorität hat.

Zusätzlich zu den finanziellen Herausforderungen sieht sich UnitedHealth mit einer Untersuchung der US-Justizbehörden zu seinen Medicare-Abrechnungspraktiken konfrontiert. Diese regulatorischen Probleme tragen zur Unsicherheit bei und haben die Erwartungen der Wall Street-Analysten gedämpft. Die Analysten haben ihre Gewinnprognosen für das zweite Quartal deutlich gesenkt, was die Notwendigkeit einer klaren Strategie zur Kostenkontrolle unterstreicht.

Ein weiterer Bereich der Besorgnis ist die Optum-Einheit von UnitedHealth, die einst als Wachstumstreiber galt. Unvorhergesehene Änderungen in diesem Geschäftsbereich haben die geplanten Erstattungen für 2025 beeinträchtigt, was die Unsicherheiten weiter verstärkt. Deutsche Bank Analyst George Hill bezeichnete Optum Health als das größte Problem, mit dem UnitedHealth derzeit konfrontiert ist.

Die Investoren erwarten, dass UnitedHealth seine Gewinnprognose für 2025 auf 18 bis 20 US-Dollar pro Aktie senken wird, was deutlich unter der vorherigen Prognose von 26 bis 26,50 US-Dollar liegt. Diese konservative Schätzung könnte jedoch ein geeigneter Ausgangspunkt für Hemsleys erste Telefonkonferenz sein, wie Jeff Jonas von Gabelli Funds anmerkt. UnitedHealth hat in der Vergangenheit dafür bekannt, konservative Prognosen abzugeben und diese im Laufe des Jahres zu erhöhen. Doch in der aktuellen Situation warnen Investoren, dass das Zurückhalten von Prognosen für 2025 schädlich wäre.

Abgesehen von den finanziellen Turbulenzen hat UnitedHealth auch mit Reputationsproblemen zu kämpfen. Nach einem öffentlichen Aufschrei über die Tötung eines UnitedHealth-Managers im vergangenen Dezember hat das Unternehmen Maßnahmen zur Erleichterung der Vorabgenehmigungsanforderungen ergriffen. Zudem hat ein großer Cyberangriff im letzten Jahr die Abwicklung von Ansprüchen in der Change Healthcare-Einheit des Unternehmens gestört.

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