WASHINGTON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die drohende Entfernung von fast 300 chinesischen Unternehmen von den US-Börsen, darunter prominente Namen wie Alibaba und JD.com, könnte den Handelskonflikt zwischen den USA und China auf eine neue Eskalationsstufe heben. Diese Maßnahme, die von der US-Regierung als strategisches Druckmittel betrachtet wird, könnte weitreichende wirtschaftliche Folgen für Investoren auf beiden Seiten des Pazifiks haben.

Die Möglichkeit eines Delistings chinesischer Unternehmen von den US-Börsen hat in den letzten Monaten erheblich an Brisanz gewonnen. Die US-Regierung unter Donald Trump hat die Einhaltung von Prüfstandards für ausländische Unternehmen verschärft, was insbesondere chinesische Firmen betrifft. Diese Entwicklung ist Teil der umfassenderen ‘America First Investment Policy’, die darauf abzielt, die Transparenz und Sicherheit auf den US-Finanzmärkten zu erhöhen.

Ein zentraler Punkt dieser Strategie ist der Holding Foreign Companies Accountable Act (HFCAA), der es der US-Börsenaufsicht SEC ermöglicht, Unternehmen zu delisten, wenn sie über einen Zeitraum von zwei Jahren keine Prüfungsunterlagen zur Verfügung stellen. Viele chinesische Unternehmen nutzen komplexe Strukturen wie variable interest entities (VIEs), die es ihnen ermöglichen, sich den strengen US-Regulierungen zu entziehen. Diese Konstrukte sind jedoch zunehmend in den Fokus der US-Behörden geraten, die darin ein Risiko für die nationale Sicherheit sehen.

Die wirtschaftlichen Auswirkungen eines Delistings wären erheblich. Analysten schätzen, dass ein solcher Schritt zu Kapitalabflüssen in Milliardenhöhe führen könnte. Besonders betroffen wären Unternehmen, die keine alternativen Börsenplätze haben, um ihre Aktien zu handeln. Einige Firmen haben bereits begonnen, ihre Notierungen nach Hongkong zu verlagern, um den Zugang zu internationalem Kapital zu sichern. Doch die Liquidität in Hongkong kann mit der in New York nicht mithalten, was zusätzliche Herausforderungen für die betroffenen Unternehmen mit sich bringt.

Für US-Investoren wäre ein Delisting chinesischer Firmen ebenfalls problematisch. Ohne Zweitlistings in anderen Märkten könnten sie ihre Positionen nicht einfach transferieren, was zu erheblichen Verlusten führen könnte. Experten warnen, dass in einem Worst-Case-Szenario Kapitalabflüsse von über 800 Milliarden US-Dollar drohen könnten. Dies würde nicht nur die betroffenen Unternehmen, sondern auch die Stabilität der US-Finanzmärkte gefährden.

Die politische Dimension dieser Entwicklung ist nicht zu unterschätzen. Einige einflussreiche US-Politiker fordern bereits die Entfernung chinesischer Firmen mit vermuteten militärischen Verbindungen von den US-Märkten. Diese Forderungen könnten den Handelskonflikt zwischen den USA und China weiter anheizen und die Beziehungen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt nachhaltig belasten.

Obwohl die Möglichkeit eines Delistings real ist, bleibt unklar, ob die Trump-Administration diese Maßnahme tatsächlich als langfristige Strategie verfolgt oder lediglich als Verhandlungsinstrument im Handelsstreit nutzt. Ein Delisting wäre ein schwer rückgängig zu machender Schritt, der weitreichende Konsequenzen für die globale Wirtschaft hätte.

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US-Delisting chinesischer Firmen: Eskalation im Handelskonflikt
US-Delisting chinesischer Firmen: Eskalation im Handelskonflikt (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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