US-Militär erweitert Rolle an der Grenze zu Mexiko

NOGALES / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Rolle des US-Militärs an der Grenze zu Mexiko hat sich in den letzten Monaten erheblich ausgeweitet. Diese Entwicklung ist Teil einer umfassenderen Strategie der Trump-Administration, die darauf abzielt, illegale Grenzübertritte zu verhindern und die nationale Sicherheit zu stärken.

Die Präsenz des US-Militärs an der Grenze zu Mexiko hat eine neue Dimension erreicht, da die Trump-Administration die Truppenstärke auf 7.600 erhöht hat. Diese Maßnahme erfolgt trotz eines historischen Tiefstands bei den Festnahmen von illegalen Einwanderern. In der Grenzstadt Nogales in Arizona wird die Strategie deutlich, wo Soldaten mit hochentwickelten optischen Geräten die Grenze überwachen. Die bloße Anwesenheit der Truppen dient als Abschreckung, wie die 24-jährige Army Sgt. Ana Harker-Molina erklärt, die selbst als Immigrantin aus Panama in die USA kam. Die erweiterte Mission des Militärs wird von einem neuen Kommandozentrum in einem abgelegenen Armeestützpunkt in Arizona aus geleitet. Dort koordinieren Bataillonskommandeure und ihr Stab die Bewegungen entlang der fast 2.000 Meilen langen Grenze. Diese Militarisierung der Grenze hat zu einer Grauzone geführt, die die Posse Comitatus Act umgeht, ein Gesetz, das den Einsatz des Militärs in der zivilen Strafverfolgung auf US-Boden verbietet. Experten wie Joshua Kastenberg von der University of New Mexico School of Law sehen hierin eine rechtliche Grauzone, die sowohl normbrechend als auch ungewöhnlich ist. Die Trump-Administration nutzt das Militär auch, um andere Einwanderungsoperationen zu unterstützen, von der Bewachung von Bundesgebäuden in Los Angeles bis hin zur Unterstützung von ICE in Florida. Diese Strategie soll Trumps politische Basis davon überzeugen, dass er sein Wahlversprechen, die Einwanderung zu reformieren, ernst nimmt. Die erweiterte Rolle des Militärs an der Grenze umfasst auch den Einsatz von 117 gepanzerten Stryker-Fahrzeugen, über 35 Hubschraubern und mehreren Langstreckendrohnen, die die Grenze rund um die Uhr überwachen können. Die Marineinfanterie verstärkt die Grenzanlagen mit Stacheldraht, während die Trump-Administration den Bau der Grenzmauer neu startet. Trotz des Rückgangs der Festnahmen warnt der kommandierende General, dass die Übertritte mit dem Ende der heißen Sommermonate wieder zunehmen könnten. Die Militarisierung der Grenze hat jedoch auch zu einer Debatte über die rechtlichen und ethischen Implikationen geführt, insbesondere in Bezug auf die Einhaltung des Posse Comitatus Act. Die Frage bleibt, ob diese Maßnahmen langfristig effektiv sein werden, um die Herausforderungen der illegalen Einwanderung zu bewältigen.

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