WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Die US-Regierung unter Donald Trump hat eine bedeutende Beteiligung an Intel erworben, um die Abhängigkeit von ausländischen Chips zu reduzieren. Diese Maßnahme wirft Fragen über die langfristige Strategie und die Motive der Regierung auf, da Experten opportunistische Beweggründe vermuten. Die Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit von Intel und die Rolle des Staates in der Industriepolitik stehen im Mittelpunkt der Diskussion.

Die Entscheidung der US-Regierung, unter der Führung von Präsident Donald Trump eine zehnprozentige Beteiligung an Intel zu erwerben, hat in der Technologiebranche für Aufsehen gesorgt. Diese Investition wird als ein bedeutender Schritt angesehen, um die Abhängigkeit der USA von ausländischen Halbleitern zu verringern, insbesondere angesichts der geopolitischen Spannungen mit China und der Dominanz taiwanischer Chip-Hersteller. Doch hinter dieser Maßnahme vermuten Experten weniger eine strategische Industriepolitik als vielmehr opportunistische Motive.
Offiziell wird die Beteiligung mit der nationalen Sicherheit begründet. Die Abhängigkeit von taiwanischen Chips sei zu groß, und ein möglicher Zugriff Chinas auf diese Technologie stelle ein erhebliches Risiko dar. Dennoch werfen die jüngsten Geschäfte mit NVIDIA und AMD, die weiterhin Chips nach China verkaufen dürfen, gegen eine Umsatzbeteiligung von 15 Prozent an das US-Finanzministerium, Fragen auf. Diese Deals lassen vermuten, dass Sicherheitsbedenken nicht das Hauptmotiv der Regierung sind.
Die Auswirkungen dieser Beteiligung auf Intel sind vielschichtig. Das Unternehmen kämpft bereits mit sinkender Wettbewerbsfähigkeit und einem erheblichen Investitionsbedarf. Die staatliche Beteiligung könnte notwendige Restrukturierungen erschweren, da politische Rücksichtnahmen unter Umständen unpopuläre, aber notwendige Entscheidungen behindern könnten. Dies könnte die Innovationskraft und die Geschwindigkeit, mit der Intel auf Marktveränderungen reagiert, beeinträchtigen.
Langfristig stellt sich die Frage, ob eine auf vier Jahre befristete Administration eine Industriepolitik tragen kann, die Jahrzehnte an Kontinuität verlangt. Auch die geplante Erhöhung der US-Produktion von Hochleistungschips auf 28 Prozent bis 2032 wirft Zweifel auf, ob dies ausreicht, um im Krisenfall unabhängiger zu sein. Zudem steht die Hinwendung zu staatlichem Mitunternehmertum im Widerspruch zu den Prinzipien einer freien Marktwirtschaft, die sich von Chinas ineffizientem Staatskapitalismus abgrenzen will.

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