WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Die US-Wirtschaft steht vor einer Herausforderung: Während die Künstliche Intelligenz Arbeitsplätze abbaut, bleibt das Wirtschaftswachstum nahezu stehen. Die Federal Reserve steht vor schwierigen Zinsentscheidungen, um die Wirtschaft zu stabilisieren.

Die US-Wirtschaft befindet sich in einer Phase der Unsicherheit, in der das Wachstum stagniert und die Künstliche Intelligenz (KI) zunehmend Arbeitsplätze ersetzt. Laut dem aktuellen Beige Book der Federal Reserve, das die wirtschaftliche Aktivität in den zwölf regionalen Notenbankbezirken beschreibt, hat sich die wirtschaftliche Dynamik in den letzten Wochen kaum verändert. Dies deutet auf eine Phase der Stagnation hin, die sowohl Unternehmen als auch Arbeitnehmer vor Herausforderungen stellt.
Besonders auffällig ist der Einfluss der KI auf den Arbeitsmarkt. Während der Arbeitsmarkt insgesamt stabil erscheint, berichten immer mehr Unternehmen von Stellenstreichungen. In nahezu allen Regionen der USA kommt es zu Entlassungen oder dem Abbau offener Stellen. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Neben einer schwächeren Nachfrage und steigender Unsicherheit investieren viele Unternehmen verstärkt in KI-Technologien, die Routinearbeiten übernehmen und Personal einsparen.
Diese Entwicklung führt zu einer paradoxen Situation: Während im Technologiebereich Arbeitsplätze abgebaut werden, fehlen in anderen Branchen wie dem Gastgewerbe, dem Bauwesen und der Landwirtschaft Fachkräfte. Eine restriktivere Einwanderungspolitik verschärft diesen Mangel zusätzlich. In Kalifornien bleiben Felder unbestellt, in Texas suchen Bauunternehmen händeringend nach Arbeitskräften, und in New York klagen Hotels über Personalmangel.
Die Federal Reserve steht vor der Herausforderung, die Wirtschaft durch Zinsentscheidungen zu stabilisieren. Am 29. Oktober wird eine weitere Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte erwartet, um die Wirtschaft zu stützen. Doch im geldpolitischen Ausschuss herrscht Uneinigkeit: Während einige Mitglieder weitere Lockerungen fordern, warnen andere vor einer möglichen Anheizung der Inflation. Fed-Chef Jerome Powell betonte zuletzt, dass sich die Aussichten für Inflation und Arbeitsmarkt nicht wesentlich verändert hätten, was die Unsicherheit über den richtigen Kurs verstärkt.
Auch der Internationale Währungsfonds (IWF) dämpft die Erwartungen an das Wirtschaftswachstum. Für die Jahre 2025 und 2026 wird ein Wachstum von jeweils rund 2 Prozent prognostiziert, nach 2,8 Prozent im Jahr 2024. Diese Zahlen verdeutlichen, dass die US-Wirtschaft an Tempo verliert, auch wenn sie im internationalen Vergleich weiterhin robust erscheint. Hinter diesen Zahlen verbirgt sich ein struktureller Wandel hin zu einer KI-Ökonomie, die auf staatliche Fiskalpolitik angewiesen ist und eine zunehmend gespaltene Arbeitswelt hervorbringt.
Die Vereinigten Staaten erleben derzeit eine Phase, die als “technologische Stagnation” bezeichnet werden könnte: hohe Investitionen in KI, wenig messbares Wachstum und ungleiche Effekte. Während KI-Unternehmen an der Börse glänzen, schrumpft die reale Wirtschaft vielerorts. Das Beige Book fungiert dabei als Frühwarnsystem, das signalisiert, dass der amerikanische Boom der vergangenen Jahre an seine Grenzen stößt. Die Wirtschaft läuft weiter, jedoch im Leerlauf, was in einem Wahljahr politisch gefährlicher sein könnte als ein Abschwung.

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