WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Die US-Regierung steht vor erheblichen finanziellen Einbußen, da Unternehmen zunehmend Wege finden, die von der Trump-Administration eingeführten Zölle zu umgehen. Analysten von Goldman Sachs warnen vor einem jährlichen Verlust von bis zu 40 Milliarden Dollar durch Zollumgehung. Besonders betroffen sind Waren, die über Drittländer umgeleitet werden, um niedrigere Zölle zu nutzen.

Die Einführung von Zöllen durch die US-Regierung unter der Führung von Präsident Donald Trump sollte ursprünglich die heimische Wirtschaft stärken und Importeure dazu bewegen, mehr lokale Produkte zu kaufen. Doch die Realität zeigt, dass viele Unternehmen kreative Wege gefunden haben, um diese Abgaben zu umgehen. Analysten von Goldman Sachs haben berechnet, dass die USA dadurch jährlich bis zu 40 Milliarden Dollar verlieren könnten.
Ein wesentlicher Faktor für diese Verluste ist die Umleitung von Waren über Drittländer, die niedrigere Zölle erheben. Diese Praxis ermöglicht es Exporteuren, die tatsächlichen Kosten der Importe zu verschleiern und so die Zollbehörden zu täuschen. Besonders im Fokus stehen dabei Länder wie Vietnam, das seine Importe aus China und Exporte in die USA signifikant erhöht hat.
Die Umgehung der Zölle wird durch ein komplexes Tarifsystem erleichtert, das Schlupflöcher bietet. Unternehmen haben Anreize, den Wert ihrer Importe zu unterschätzen, um die Zollkosten zu minimieren. Diese Praxis könnte über 200 Milliarden Dollar an jährlichen Importen betreffen und die Zolleinnahmen erheblich schmälern.
Finanzminister Scott Bessent hat zwar betont, dass die Zölle theoretisch über 500 Milliarden Dollar pro Jahr einbringen könnten, doch die Handelsdaten zeichnen ein anderes Bild. Die Einheitspreise für verschiedene Produktkategorien sind seit April stark gesunken, was auf eine verstärkte Umgehung der Zölle hindeutet.
Um den Verlusten entgegenzuwirken, könnten Maßnahmen wie ein 40%-Zoll auf umgeleitete Waren und die Einrichtung einer speziellen Taskforce zur Bekämpfung von Zollbetrug eingeführt werden. Dennoch bleibt die Einschätzung von Goldman Sachs, dass die potenziellen Einnahmeausfälle erheblich sind, ein ernstzunehmendes Warnsignal für die US-Wirtschaft.

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