BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die jüngsten Entwicklungen auf dem deutschen Vermögensmarkt zeigen eine deutliche Tendenz: Während die Preise für Immobilien, Aktien und Gold steigen, wird die Kluft zwischen wohlhabenden und weniger wohlhabenden Haushalten immer größer.

Die Vermögenspreise in Deutschland haben im ersten Quartal 2025 einen bemerkenswerten Anstieg von 4 Prozent verzeichnet. Diese Entwicklung wird vor allem durch steigende Immobilienpreise, einen Boom an den Aktienmärkten und zweistellige Zuwächse bei Gold angetrieben. Doch während die Teuerung bei Lebensmitteln sinkt, profitieren hauptsächlich die Vermögenden von dieser Entwicklung. Der aktuelle Vermögenspreisindex des Analysehauses Flossbach von Storch zeigt, dass die Vermögenswerte deutscher Haushalte teurer geworden sind, was auf eine ungleiche Umverteilung von Wohlstand hindeutet.
Nach einer Phase der Preiskorrektur erleben die Immobilienpreise in Deutschland einen überraschend deutlichen Aufschwung. Ein Anstieg von 3,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr markiert den stärksten Zuwachs seit 2022. Hauptverantwortlich für diesen Anstieg ist der Rückgang der Hypothekenzinsen, der durch sinkende Renditen langfristiger Bundesanleihen begünstigt wurde. Immobilien machen weiterhin den Löwenanteil am privaten Sachvermögen der Deutschen aus, was insbesondere Haushalten mit Wohneigentum zugutekommt, während Mieter zunehmend in die Defensive gedrängt werden.
Der Vermögenspreisindex identifiziert drei Haupttreiber der aktuellen Asset-Inflation: die lockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank, die durch Konjunkturprogramme und kreditfinanzierte Investitionen gestützten Staatsausgaben sowie das reale Einkommen und Wachstum. Obwohl die Löhne stagnieren, steigen die Preise der Vermögenswerte weiter, was darauf hindeutet, dass der Aufschwung spekulativer Natur ist.
Aktien verzeichneten im ersten Quartal mit 13,7 Prozent den stärksten Zuwachs aller analysierten Vermögensgüter. Besonders deutsche Titel legten kräftig zu, doch dieser Zuwachs basiert maßgeblich auf Zinshoffnungen und nicht auf nachhaltigem Wachstum. Geopolitische Unsicherheiten und ein schwacher Dollar treiben zudem den Goldpreis in die Höhe, was Goldbesitzern zugutekommt, während ärmere Haushalte oft keinen Zugang zu solchen Anlagen haben.
Die Kluft zwischen Arm und Reich vertieft sich weiter, da die Asset-Inflation bestehende Ungleichgewichte verstärkt. Wohlhabende Haushalte sehen ihr Portfolio wachsen, während ärmere Familien oft nur das Sparkonto haben, das real an Wert verliert. Die Vermögenspreisinflation ärmerer Haushalte lag im Schnitt bei nur 1,7 Prozent, während Wohlhabende teils Preissteigerungen von bis zu 4,6 Prozent in ihren Portfolios verzeichneten.
Besonders alarmierend ist die Tatsache, dass die Vermögenspreisinflation von 4,0 Prozent deutlich über der Verbraucherpreissteigerung von 2,3 Prozent liegt. Während viele Konsumenten Entspannung an der Supermarktkasse spüren, explodieren die Preise für jene Güter, die langfristigen Wohlstand sichern sollen. Dies macht den Vermögensaufbau für breite Bevölkerungsschichten zunehmend unrealistisch und vergrößert die ökonomische Kluft zwischen Besitzenden und Ausgeschlossenen.

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