BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Vogelgrippe breitet sich in Deutschland rasant aus und betrifft mittlerweile fast alle Bundesländer. Experten warnen vor einer weiteren Verschärfung der Lage, insbesondere für Geflügelhalter, die mit erheblichen Risiken konfrontiert sind. Die jüngsten Ausbrüche zwingen zu drastischen Maßnahmen, um die Ausbreitung der Tierseuche einzudämmen.
Die Vogelgrippe, verursacht durch das hochansteckende H5N1-Virus, hat in Deutschland nahezu alle Bundesländer erfasst, mit Ausnahme von Bremen. Die Situation ist alarmierend, da die Infektionen bei Wildvögeln kontinuierlich zunehmen und das Risiko einer Einschleppung in kommerzielle Geflügelbestände erheblich ist. Besonders betroffen sind die süddeutschen Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg, wo kürzlich neue Fälle gemeldet wurden.
Insgesamt sind Betriebe in acht Bundesländern betroffen, was zu drastischen Maßnahmen wie der Keulung von Tausenden von Tieren geführt hat. Allein in Baden-Württemberg wurden 15.000 Tiere getötet, während in Rees am Niederrhein knapp 19.000 Tiere präventiv beseitigt wurden. Mecklenburg-Vorpommern verzeichnete ebenfalls erhebliche Verluste, als fast 150.000 Legehennen getötet werden mussten.
Das Friedrich-Loeffler-Institut prognostiziert eine weitere Verschärfung der Lage, da die Viruslast bei Wildvögeln hoch bleibt. Geflügelhalter werden ermutigt, den finanziellen Schaden über die Tierseuchenkasse geltend zu machen. Im niedersächsischen Landkreis Cloppenburg wurden bereits Mitte Oktober 20.500 Puten gekeult, um die aggressive Ausbreitung der Seuche einzudämmen.
Die Fachpresse zieht Parallelen zu einem der schwersten Ausbrüche in Deutschland im Winter 2020/21, als über zwei Millionen Tiere betroffen waren. Aktuelle Prognosen deuten darauf hin, dass die Anzahl der betroffenen Betriebe und getöteten Tiere weiter steigen wird, da das aktuelle Infektionsgeschehen weitaus intensiver als in den vergangenen Jahren ist.
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