BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die jüngste Zollvereinbarung zwischen der EU und den USA sorgt für Unruhe unter deutschen Unternehmen. Eine Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer zeigt, dass mehr als die Hälfte der befragten Firmen die Einigung als Belastung für die europäische Wirtschaft sehen. Viele Unternehmen mit US-Geschäft erwägen, ihre Handelsaktivitäten zu reduzieren.

Die kürzlich erzielte Zollvereinbarung zwischen der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten hat bei deutschen Unternehmen für erhebliche Besorgnis gesorgt. Laut einer Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) empfinden 55 Prozent der befragten Unternehmen die Einigung als zu belastend für die europäische Wirtschaft. Diese Unternehmen plädieren für eine härtere Verhandlungsstrategie in zukünftigen Gesprächen mit den USA.
Besonders betroffen sind Unternehmen, die Geschäfte in den USA tätigen. Mehr als die Hälfte dieser Firmen gibt an, dass sie als Reaktion auf die neuen Zölle weniger Handel mit den USA betreiben wollen. Die Umfrage, an der 3.500 Betriebe, überwiegend aus der Industrie, teilnahmen, zeigt, dass 17 Prozent der Unternehmen ihre Investitionen in den USA aufschieben und neun Prozent diese sogar reduzieren wollen.
Volker Treier, der Außenwirtschaftschef der DIHK, äußerte sich kritisch zur neuen Handelspolitik der USA, die auf Abschottung abzielt. Er warnte, dass diese Strategie nach hinten losgehen könnte, da sie stabile Wirtschaftsbeziehungen und ein attraktives Investitionsumfeld untergräbt. Stattdessen stünden die USA zunehmend für Zollchaos und ein unsicheres Umfeld, was die Re-Industrialisierung durch protektionistische Maßnahmen nicht fördern werde.
Die Einigung, die Ende Juli von US-Präsident Donald Trump und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen verkündet wurde, sieht unter anderem einen US-Zoll von 15 Prozent auf die meisten europäischen Produkte vor. Im Gegenzug sollen Zölle auf US-Industriegüter vollständig abgeschafft werden. Die DIHK fordert, dass die EU in den weiteren Verhandlungen robust auftreten und im Notfall auch Gegenmaßnahmen ergreifen sollte, um zukünftige US-Zollerhöhungen zu verhindern.
Die wirtschaftlichen Auswirkungen dieser Vereinbarung sind weitreichend. Höhere Zollkosten werden von den Unternehmen meist an die Kunden weitergegeben, was die Preise für US-Kunden erhöhen könnte. Laut der Umfrage planen 31 Prozent der Unternehmen, die mit den USA Geschäfte machen, ihren Umgang mit den Zollkosten zu ändern, wobei 62 Prozent diese Kosten an die Kunden weitergeben wollen.
Die DIHK betont die Notwendigkeit, die vorgesehenen Senkungen der US-Zölle im Auto- und Metallbereich schnell umzusetzen. Ein Mechanismus zur Verhinderung zukünftiger Zollerhöhungen sei ebenfalls erforderlich. Diese Entwicklungen werfen ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, vor denen die europäische Wirtschaft in einem zunehmend protektionistischen globalen Handelsumfeld steht.

- Die besten Bücher rund um KI & Robotik!
- Die besten KI-News kostenlos per eMail erhalten!
- Zur Startseite von IT BOLTWISE® für aktuelle KI-News!
- IT BOLTWISE® kostenlos auf Patreon unterstützen!
- Aktuelle KI-Jobs auf StepStone finden und bewerben!
Stellenangebote

Praktikant*in MO360 Product Owner Team mit Fokus KI

Dozent Tourismusmanagement Technologien und KI (m/w/d)

KI Entwickler (m/w/d)

Programmierschullehrer (m/w/d) für Algorithmen, Webprogrammierung und KI

- Künstliche Intelligenz: Dem Menschen überlegen – wie KI uns rettet und bedroht | Der Neurowissenschaftler, Psychiater und SPIEGEL-Bestsellerautor von »Digitale Demenz«
Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Zollstreit zwischen EU und USA: Deutsche Unternehmen in der Zwickmühle" für unsere Leser?
Es werden alle Kommentare moderiert!
Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.
Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.
Du willst nichts verpassen?
Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Zollstreit zwischen EU und USA: Deutsche Unternehmen in der Zwickmühle" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.
Nutze die Google-Suchmaschine für eine weitere Themenrecherche: »Zollstreit zwischen EU und USA: Deutsche Unternehmen in der Zwickmühle« bei Google Deutschland suchen, bei Bing oder Google News!