SEATTLE (IT BOLTWISE) – Vor etwa zwei Jahren launchte Amazon den Dash-Button in Amerika. Im August des letzten Jahres kam der Einkaufsbutton zur bequemen 1-Klick-Bestellung dann auch in Deutschland an. Laut Engadget hat Amazon Anfang des Jahres 2017 50 weitere Buttons veröffentlicht und bietet Kunden nun 250 Dash-Varianten an, um mit einem einzigen Klick Produkte einfacher nachbestellen zu können. Wenn es nach Amazon geht, würden Kunden die ganze Wohnung mit Buttons gestalten und beispielsweise neben der Waschmaschine mit einem Klick Waschpulver über den US-Handelsriesen ordern. 5.760 Bestellungen täglich generiert Amazon weltweit über die innovative Button-Lösung. Bei einem Gesamtumsatz von 136 Milliarden US-Dollar im Jahr 2016 natürlich nur ein kleiner Anteil, aber wenn es nach der US-Zeitschrift Fortune geht ein echter Erfolg für den Innovationstreiber.
5.760 Bestellungen pro Tag sollen Verkäufer locken den selben Weg zu gehen
Bei einzelnen Produkten sollen laut Amazon bereits mehr als die Hälfte aller Bestellungen über den Dash-Button eingehen. Insgesamt empfängt Amazon täglich 5.760 Bestellungen über die Buttonlösung. Mit der Veröffentlichung dieser Erkenntnisse, möchte Amazon weitere Unternehmen locken, in diese Verkaufsstrategie zu investieren und Kontakt mit dem Handelsriesen aufzunehmen. Fünf US-Dollar kostet ein Dash-Button für den Endverbraucher. Firmenkunden müssen wahrscheinlich nochmal eine Menge Geld mehr auf den Tisch legen, um neue Kunden mit dieser innovativen Lösung über Amazon locken zu dürfen.
Laut Gerd Güldenast wäre der Bestellbutton in Firmen besser aufgehoben
Wenn es nach Gerd Güldenast geht, hat Amazon die falschen Kunden vor allem in Deutschland damit angesprochen. Er ist Managing Director bei hmmh und verwies in einem Artikel in der Internetworld, dass ein Erfolg im B2B-Segment viel wahrscheinlicher gewesen wäre. In Zeiten von “Just-in-Time”- und “Just-in-Sequence”-Prozessen würde so eine Art von Bestellprozess viele Unternehmen unterstützen. “Abrufimpulse zwischen Herstellern und Lieferanten synchronisieren hier die Bestell- und Produktströme. Doch es gibt noch Vieles, das dort noch manuell abläuft”, so Güldenast gegenüber der Internetworld im September 2016.
Listerine, Tylenol und Pepsi erstellen derzeit ihren Amazon-Dash-Button
Die kleinen tragbaren Schalter sind mit der mobilen Amazon-App verbunden und leiten Bestellungen mit einem Klick an Amazon weiter. Drückt man auf den Button, erscheint auf dem eigenen Smartphone ein Warnhinweis zur Bestellung. Doppelbestellungen verhindert Amazon durch Konfigurationen innerhalb der Smartphone-App. Marken wie Folgers Coffee, Peet’s Coffee, Pepperidge Farm oder Ziploc generieren laut Fortune mehr Bestellungen über die Dash-Buttons, als über den Amazon-Marktplatz selbst. Listerine, Tylenol, Pepsi, Tropicana und Calvin Klein arbeiten derzeit an ihrer eigenen Dash-Button-Lösung, um zukünftig ebenfalls Bestellungen über den kleinen physischen Schalter über Amazon zu generieren.

5.760 Bestellungen generiert Amazon täglich über den Amazon-Dash-Button
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