LONDON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die britische Regierung plant, die Erstellung und Verbreitung sexuell expliziter Deepfakes unter Strafe zu stellen. Diese Maßnahme zielt darauf ab, den Missbrauch von Künstlicher Intelligenz zur Erstellung solcher Inhalte zu bekämpfen.

In Großbritannien steht eine bedeutende Gesetzesänderung bevor, die die Erstellung und Verbreitung sexuell expliziter Deepfakes unter Strafe stellen soll. Die britische Labour-Regierung hat angekündigt, dass Personen, die solche Inhalte ohne Zustimmung der betroffenen Personen erstellen oder verbreiten, künftig strafrechtlich verfolgt werden können. Diese Initiative zielt darauf ab, den Missbrauch von Künstlicher Intelligenz zu bekämpfen und ein klares Zeichen gegen diese Form des digitalen Missbrauchs zu setzen.
Bereits jetzt ist es in Großbritannien strafbar, intime Bilder ohne Zustimmung zu teilen oder mit deren Veröffentlichung zu drohen. Diese Regelung umfasst unter anderem sogenannte Rachepornos. Die geplante Gesetzesverschärfung geht jedoch einen Schritt weiter, indem sie die Erstellung von Deepfakes mit eindeutig sexuellem Bezug unter Strafe stellt. Dies soll verhindern, dass Menschen durch die Manipulation von Bildern und Videos in ihrer Würde verletzt werden.
Die britische Regierung plant, für die Aufnahme oder Verbreitung solcher Inhalte ohne Zustimmung eine Haftstrafe von bis zu zwei Jahren zu verhängen. Auch das Installieren von Geräten, die zur Erstellung solcher Aufnahmen genutzt werden können, soll mit bis zu zwei Jahren Haft bestraft werden. Diese Maßnahmen greifen teilweise Vorschläge der vorherigen konservativen Regierung auf und erweitern sie um spezifische Regelungen für Deepfakes.
Jess Davies, eine Aktivistin für Frauenrechte, bezeichnet den Missbrauch intimer Bilder als nationalen Notfall. Sie betont, dass Frauen und Mädchen durch den Verlust der Kontrolle über ihren digitalen Fußabdruck erheblichen Schaden erleiden. Die Opferbeauftragte der Exekutive, Alex Davies-Jones, unterstreicht, dass es inakzeptabel sei, dass jede dritte Frau online missbraucht werde. Diese Form des Missbrauchs dürfe nicht zur Normalität werden.
Die britische Racheporno-Hotline berichtet von einem Anstieg des bildbasierten Missbrauchs durch Deepfakes um mehr als 400 Prozent seit 2017. Auch prominente Politikerinnen wie die Vizepremierministerin Angela Rayner sind betroffen. Die geplanten Strafrechtsverschärfungen sind Teil eines umfassenden Gesetzesentwurfs zu Kriminalität und Polizeiarbeit, der bald dem Parlament vorgelegt werden soll.
In Deutschland gibt es ähnliche Bestrebungen, Deepfakes strafrechtlich zu ahnden. Der Bundesrat fordert, dass die Erstellung und Verbreitung solcher Inhalte mit bis zu fünf Jahren Haft bestraft werden kann. Diese internationalen Bemühungen zeigen, dass der Missbrauch von Künstlicher Intelligenz zur Erstellung manipulativer Inhalte ein globales Problem darstellt, das entschlossen angegangen werden muss.

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