MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Sicherheitsforscher haben kürzlich eine besorgniserregende Entwicklung im Bereich der Netzwerksicherheit aufgedeckt: Cyberkriminelle nutzen Schwachstellen in der Remote Monitoring and Management (RMM) Software SimpleHelp aus, um sich Zugang zu Unternehmensnetzwerken zu verschaffen und potenziell Ransomware-Angriffe durchzuführen.

Die jüngsten Berichte aus der IT-Sicherheitsbranche zeigen, dass Bedrohungsakteure gezielt Schwachstellen in der SimpleHelp RMM-Software ausnutzen, um sich unbefugten Zugang zu Netzwerken zu verschaffen. Diese Sicherheitslücken, die unter den CVE-Nummern CVE-2024-57726, CVE-2024-57727 und CVE-2024-57728 bekannt sind, wurden erst kürzlich von Horizon3.ai aufgedeckt und betreffen die Versionen vor SimpleHelp 5.3.9, 5.4.10 und 5.5.8.
Die Angreifer nutzen diese Schwachstellen, um zunächst Zugang zu einem Zielnetzwerk zu erlangen und dann persistente Remote-Zugriffe zu etablieren. Laut einem Bericht von Field Effect, einem kanadischen Cybersecurity-Unternehmen, wurden diese Schwachstellen als Einstiegspunkt für potenzielle Ransomware-Angriffe verwendet. Die Angreifer führten nach dem Eindringen schnell eine Reihe von Taktiken, Techniken und Verfahren (TTPs) aus, darunter die Erstellung von Administrator-Konten und die Einrichtung von Persistenzmechanismen.
Ein besonders besorgniserregender Aspekt dieser Angriffe ist die Verwendung des Open-Source-Frameworks Sliver, das den Angreifern hilft, sich lateral im Netzwerk zu bewegen. In einem analysierten Fall wurde ein Cloudflare-Tunnel eingerichtet, um den Datenverkehr unauffällig zu den Servern der Angreifer zu leiten. Glücklicherweise wurde dieser Angriff von Field Effect rechtzeitig entdeckt und gestoppt, bevor der Tunnel aktiviert werden konnte.
Diese Vorfälle verdeutlichen die Notwendigkeit für Unternehmen, ihre RMM-Software regelmäßig zu aktualisieren und robuste Sicherheitslösungen zu implementieren. Die Experten von Field Effect betonen, dass die Taktiken der Angreifer Ähnlichkeiten mit den Akira-Ransomware-Angriffen aufweisen, die im Mai 2023 bekannt wurden. Es wird jedoch auch vermutet, dass andere Bedrohungsakteure diese Methoden übernommen haben könnten.
Parallel dazu hat Silent Push einen Anstieg der Nutzung von ScreenConnect RMM-Software auf sogenannten bulletproof hosts beobachtet. Diese Hosts bieten den Angreifern eine Plattform, um unbemerkt auf Opferendpunkte zuzugreifen und diese zu kontrollieren. Die Angreifer nutzen dabei Social Engineering, um Opfer dazu zu bringen, legitime Software zu installieren, die jedoch unter der Kontrolle der Angreifer konfiguriert wurde.
Die aktuellen Entwicklungen unterstreichen die Bedeutung von proaktiven Sicherheitsmaßnahmen und der kontinuierlichen Überwachung von Netzwerken, um potenzielle Bedrohungen frühzeitig zu erkennen und abzuwehren. Unternehmen sollten nicht nur ihre Software regelmäßig aktualisieren, sondern auch in umfassende Sicherheitslösungen investieren, um sich gegen die wachsende Bedrohung durch Cyberangriffe zu schützen.

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