MOSKAU / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Nach einem überraschenden Telefonat zwischen Donald Trump und Wladimir Putin herrscht in Russland eine Welle des Optimismus. Die Moskauer Börse erlebt einen Höhenflug, und der Rubel gewinnt an Stärke. Doch Experten warnen vor verfrühtem Jubel, da die geopolitischen Unsicherheiten weiterhin bestehen.

Die jüngsten Entwicklungen in Russland haben die Finanzmärkte in Aufruhr versetzt. Ein Telefonat zwischen dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin hat Spekulationen über ein mögliches Ende der westlichen Sanktionen entfacht. Diese Hoffnung trieb die Moskauer Börse in die Höhe, die innerhalb von zwei Tagen um insgesamt acht Prozent zulegte. Auch der Rubel zeigte eine deutliche Erholung, was auf eine mögliche Entspannung der geopolitischen Lage hindeutet.
Besonders bemerkenswert ist der Anstieg der Aktien von Gazprom und Rusal. Gazprom, der russische Energieriese, konnte innerhalb von 48 Stunden einen Kursanstieg von 22 Prozent verzeichnen. Dies ist vor allem auf die Spekulationen zurückzuführen, dass ein Friedensabkommen im Ukraine-Konflikt dem Unternehmen neue Märkte eröffnen könnte. Auch Rusal, der Aluminiumproduzent, profitierte von der Marktbewegung und legte um 25 Prozent zu.
Doch trotz dieser positiven Signale bleiben viele Analysten skeptisch. Die russische Wirtschaft hat laut dem Statistikamt Rosstat im Jahr 2024 ein Wachstum von 4,1 Prozent verzeichnet, ein Wert, der von vielen Experten angezweifelt wird. Vladislav Inozemcew, ein Wirtschaftsexperte, äußerte Bedenken, dass diese Zahlen möglicherweise geschönt sind, um ein positives Bild der wirtschaftlichen Lage zu zeichnen.
Ein weiterer Unsicherheitsfaktor ist die hohe Inflation in Russland. Die Zentralbank hat den Leitzins im Oktober auf 21 Prozent angehoben, um die Teuerung zu bekämpfen. Diese Maßnahme zeigt, dass die wirtschaftliche Stabilität des Landes weiterhin fragil ist und stark von den geopolitischen Entwicklungen abhängt.
Die Analysten der Sberbank sehen in der aktuellen Marktentwicklung eine Spekulation auf eine geopolitische Deeskalation. Dennoch warnt Oleg Vjugin, ehemaliger Vizechef der russischen Zentralbank, dass Russland trotz eines möglichen Abkommens mit der Ukraine isoliert bleiben könnte. Die Sanktionen, die gegen das Land verhängt wurden, sind schwer zu revidieren und könnten noch lange bestehen bleiben.
Die wirtschaftlichen Perspektiven für Russland sind zweigeteilt. Sollte der Konflikt weitergehen, wird für 2025 ein Nullwachstum prognostiziert. Im Falle eines Friedensabkommens könnte die Wirtschaft jedoch um bis zu 2,5 Prozent wachsen. Dies würde nicht nur die Rüstungsproduktion drosseln, sondern auch Arbeitskräfte zurück in die Zivilwirtschaft bringen und die Inflation senken.

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