MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die jüngsten Entscheidungen der US-Regierung im Bereich digitaler Währungen werfen Fragen auf. Während andere Länder auf die Einführung von digitalen Zentralbankwährungen (CBDCs) setzen, geht die Trump-Administration einen anderen Weg.

Die Vereinigten Staaten haben kürzlich zwei bedeutende Schritte im Bereich digitaler Währungen unternommen, die auf den ersten Blick widersprüchlich erscheinen. Im Januar 2025 unterzeichnete Präsident Trump eine Anordnung mit dem Titel „Stärkung der amerikanischen Führung in der digitalen Finanztechnologie“. Diese Anordnung verbietet es Bundesbehörden, eine digitale Zentralbankwährung (CBDC) zu entwickeln oder zu fördern. Eine CBDC wäre eine digitale Version des US-Dollars, die von der Federal Reserve ausgegeben und unterstützt wird. Sie soll eine sichere und stabile Alternative zu Bargeld darstellen.
Im Gegensatz zu Kryptowährungen, die oft als spekulative Anlagen betrachtet werden, ist eine CBDC nicht als Investition gedacht, sondern als verlässliches Zahlungsmittel. Laut dem Atlantic Council CBDC Tracker haben 33 Länder, darunter Großbritannien, Kanada und China, bereits mit der Erforschung oder Erprobung von CBDCs begonnen. Diese Nationen bereiten sich auf die digitale Zukunft vor, um ihre monetäre Souveränität zu bewahren und Verbraucher zu schützen. Die USA hingegen haben sich aus diesen Gesprächen zurückgezogen.
Im März kündigte die Trump-Administration die Schaffung einer strategischen Bitcoin-Reserve und eines US-Digital-Asset-Lagers an. Diese Programme sollen Kryptowährungen, hauptsächlich Bitcoin, als Reservevermögen des Landes halten. Diese Reserven werden aus digitalen Vermögenswerten finanziert, die aus kriminellen oder zivilrechtlichen Einziehungsfällen beschlagnahmt wurden. Traditionell werden beschlagnahmte Vermögenswerte wie Yachten, Autos oder Immobilien verkauft, um die Erlöse in die öffentlichen Kassen zurückzuführen.
Die Entscheidung, Bitcoin als langfristige Reserve zu halten, wirft Fragen auf. Kryptowährungen sind keine stabilen Währungen im traditionellen Sinne. Ihr Wert schwankt stark und sie basieren auf spekulativen Erwartungen, nicht auf einem zentralen Autoritätsversprechen. Die Behandlung von Bitcoin als Goldreserve ignoriert seine spekulative Natur. Die Finanzierung dieser Reserve durch beschlagnahmte Kryptowährungen umgeht die öffentliche Kontrolle und könnte zukünftige staatliche Käufe digitaler Vermögenswerte ermöglichen.
Die Regierung argumentiert, dass sie die finanzielle Stabilität und Privatsphäre schützt, indem sie die Arbeit an CBDCs stoppt. Gleichzeitig setzt sie auf eine unregulierte, stark schwankende Anlageklasse, die für illegale Aktivitäten bekannt ist und keinen Verbraucherschutz bietet. Der Rückzug aus ernsthaften Gesprächen über digitale Dollar und der gleichzeitige Einstieg in das Krypto-Casino ergibt keinen finanziellen Sinn. Es bleibt zu hoffen, dass klügere wirtschaftliche Berater die Oberhand gewinnen und die Zukunft der US-Währung nicht den Launen von Bitcoin überlassen wird.

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