STUTTGART / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die jüngste Hauptversammlung von Mercedes offenbarte eine zunehmende Unzufriedenheit unter den Aktionären des Automobilherstellers. Vorstandschef Ola Källenius sieht sich mit kritischen Fragen zur strategischen Ausrichtung des Unternehmens konfrontiert, insbesondere angesichts sinkender Absätze und Herausforderungen auf dem chinesischen Markt.
Die Hauptversammlung von Mercedes stand ganz im Zeichen der Unzufriedenheit der Aktionäre. Vorstandschef Ola Källenius präsentierte sich zu Beginn der virtuellen Veranstaltung in einem futuristischen Setting, das die technologische Ausrichtung des Unternehmens unterstreichen sollte. Doch die Investoren zeigten sich wenig beeindruckt von der technischen Präsentation, da die aktuellen Geschäftszahlen und die unsicheren Zukunftsaussichten im Vordergrund standen.
Ingo Speich von Deka Invest kritisierte die Diskrepanz zwischen dem Anspruch von Mercedes, als Luxusmarke zu gelten, und der aktuellen Marktwahrnehmung. Er betonte, dass Sparprogramme allein nicht ausreichen, um die Absatzschwäche zu kompensieren. Vielmehr müsse Mercedes attraktive Fahrzeuge auf den Markt bringen, um die Nachfrage zu beleben. Diese Ansicht teilte auch Moritz Kronenberger von Union Investment, der die aktuelle Geschäftsentwicklung als ‘Absturz mit Ansage’ bezeichnete.
Besonders die Probleme auf dem chinesischen Markt bereiten den Aktionären Sorgen. Die einst dominierende Stellung deutscher Premiumhersteller in China scheint zu schwinden, und die Konkurrenz vor Ort wird zunehmend stärker. Hendrik Schmidt von DWS Investment fragte nach der mittelfristigen Attraktivität des chinesischen Marktes und wie Mercedes auf die regulatorischen Unsicherheiten und das veränderte Konsumverhalten reagieren wolle.
Ein weiteres Thema war die neue Zollpolitik der USA unter Präsident Donald Trump, die die Geschäfte von Mercedes zusätzlich belastet. Roland Klose von der Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) erkundigte sich nach den Ergebnissen eines Treffens zwischen Källenius und Trump und wie flexibel Mercedes auf die kurzfristige Verhängung von Zöllen reagieren könne. Die Ankündigung, ein neues Modell in den USA zu produzieren, wurde als mögliche Antwort auf die Handelsbarrieren interpretiert.
Die Kritik an der Vorstandsvergütung war ebenfalls ein Thema. Trotz eines um 15 Prozent gesunkenen Aktienkurses und eines deutlichen Ergebnisrückgangs blieb die Vergütung von Källenius nahezu unverändert. Dies stieß bei den Aktionären auf Unverständnis, die ein stärkeres Maß an Fingerspitzengefühl forderten, um die Vergütung stärker an die Leistung zu koppeln.
In ihren Antworten verwiesen Källenius und Aufsichtsratsvorsitzender Martin Brudermüller auf die bevorstehende Produktoffensive, die mit dem neuen CLA-Modell beginnen soll. Dieses Fahrzeug, das als ‘Ein-Liter-Auto der Elektromobilität’ bezeichnet wird, soll eine neue Ära einläuten. Dennoch bleibt die Unsicherheit groß, insbesondere was die Auswirkungen der US-Zollpolitik auf Gewinn und Free Cash Flow betrifft.
Die Hauptversammlung von Mercedes verdeutlichte die Herausforderungen, vor denen der Automobilhersteller steht. Die Aktionäre fordern eine klare Strategie, um die Absatzschwäche zu überwinden und die Position auf den internationalen Märkten zu stärken. Ob die geplanten Maßnahmen ausreichen, um das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen, bleibt abzuwarten.
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