Gesundheitsrisiken durch neue Wellness-Energydrinks

MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die wachsende Beliebtheit von Energydrinks, die mit Wellness-Attributen vermarktet werden, sorgt bei Gesundheitsexperten für Besorgnis. Diese Getränke, die oft als gesunde Alternativen zu traditionellen Energydrinks präsentiert werden, enthalten häufig hohe Koffeindosen und andere Inhaltsstoffe, die insbesondere für junge Menschen riskant sein können.

Die Energydrink-Industrie hat in den letzten Jahren eine bemerkenswerte Transformation durchlaufen. Einst dominiert von Marken wie Monster und Red Bull, die mit Extremsportarten und einem maskulinen Image warben, richtet sich die Branche nun zunehmend an ein weibliches Publikum. Marken wie Alani Nu, die von Fitness-Influencern gegründet wurden, nutzen ein Wellness-Image, um neue Zielgruppen zu erschließen. Diese Getränke, oft in auffälligen Farben und mit exotischen Geschmacksrichtungen, werden als gesunde Energiequelle vermarktet.

Gesundheitsexperten warnen jedoch, dass diese Marketingstrategien die Risiken von Energydrinks verschleiern könnten. Viele dieser Getränke enthalten hohe Koffeindosen, die für Kinder, Jugendliche und Menschen mit Herzproblemen gefährlich sein können. Besonders besorgniserregend ist die Kombination von Koffein mit anderen Inhaltsstoffen wie Taurin und Guarana, die die gesundheitlichen Risiken weiter erhöhen könnten.

Die American Academy of Pediatrics empfiehlt, dass Kinder unter 12 Jahren Koffein ganz meiden sollten, während Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren nicht mehr als 100 mg pro Tag konsumieren sollten. Dennoch konsumieren viele Jugendliche regelmäßig Energydrinks, die oft weit über diesen Empfehlungen liegen. Einige Schulen bieten diese Getränke sogar in Automaten an, was die Zugänglichkeit für junge Menschen erhöht.

Ein weiteres Problem ist die Verwirrung, die durch die Verpackung und das Marketing dieser Getränke entsteht. Oftmals sind die Dosen ähnlich gestaltet wie andere, weniger koffeinhaltige Getränke, was zu Missverständnissen führen kann. Eltern und Jugendliche sind sich oft nicht bewusst, wie viel Koffein sie tatsächlich konsumieren.

In Europa haben einige Länder bereits Maßnahmen ergriffen, um den Verkauf von Energydrinks an Minderjährige zu regulieren. In den USA gibt es jedoch noch keine einheitlichen Vorschriften. Ein kürzlich vorgeschlagenes Gesetz, das Sarah Katz Caffeine Safety Act, könnte jedoch neue Kennzeichnungspflichten für koffeinhaltige Getränke einführen.

Die gesundheitlichen Risiken von Energydrinks sind vielfältig. Neben Herzproblemen können sie auch zu Schlafstörungen, Angstzuständen und Magenproblemen führen. Studien haben gezeigt, dass der Konsum von Energydrinks mit einem erhöhten Risiko für psychische Gesundheitsprobleme verbunden ist.

Insgesamt bleibt die Frage, wie die Industrie und die Regulierungsbehörden auf diese Herausforderungen reagieren werden. Während die Nachfrage nach Energydrinks weiter wächst, ist es entscheidend, dass Verbraucher über die potenziellen Risiken informiert werden, um fundierte Entscheidungen treffen zu können.

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