MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie zeigt, dass eine einfache, nicht-invasive Augendiagnostik Anzeichen der Alzheimer-Krankheit Jahre vor dem Auftreten von Symptomen erkennen könnte.
Die Alzheimer-Krankheit, die häufigste Form der Demenz, stellt eine der größten Herausforderungen der modernen Medizin dar. Sie entwickelt sich über viele Jahre hinweg und führt zu einem schleichenden Verlust von Gedächtnis und kognitiven Fähigkeiten. Eine frühzeitige Diagnose könnte entscheidend sein, um therapeutische Maßnahmen rechtzeitig einzuleiten und den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen.
Ein innovativer Ansatz zur Früherkennung von Alzheimer könnte nun durch eine neue Augendiagnostik möglich werden. Die Methode, bekannt als dynamische Lichtstreuungsspektroskopie, misst die Bewegung von Proteinen in der Retina. Diese Technik könnte eine kostengünstige und zugängliche Möglichkeit bieten, die Krankheit in ihren frühesten Stadien zu erkennen, bevor irreversible Schäden im Gehirn auftreten.
Derzeit gilt der PET-Scan als Goldstandard in der Alzheimer-Diagnostik. Doch diese Methode ist teuer, invasiv und liefert oft nur qualitative Ergebnisse mit einer Genauigkeit von etwa 70 %. Die dynamische Lichtstreuungsspektroskopie hingegen verspricht eine schnellere und präzisere Diagnose, die bereits zwei Jahre vor den herkömmlichen Methoden möglich ist.
Die Retina, die sich aus demselben Gewebe wie das Gehirn entwickelt, bietet einen einzigartigen Einblick in die neurologische Gesundheit. Durch die Messung der Brown’schen Bewegung von Proteinen in der Retina können molekulare Veränderungen erkannt werden, die auf eine beginnende Alzheimer-Erkrankung hindeuten.
In einer Studie wurden 17 gesunde Personen und 15 Personen mit leichter kognitiver Beeinträchtigung untersucht. Bei vier der letzteren Gruppe zeigte sich ein charakteristisches Muster langsamerer Proteinbewegung, das später mit einer Alzheimer-Diagnose bestätigt wurde. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Methode in der Lage ist, die Krankheit vor dem Auftreten klinischer Symptome zu erkennen.
Ein weiterer Vorteil der dynamischen Lichtstreuungsspektroskopie ist ihre Zugänglichkeit. Der Test ist schnell, nicht-invasiv und kostengünstig, was ihn besonders für den Einsatz in Gemeinschaftskliniken und Pflegeheimen geeignet macht. Zudem werden häufige Störfaktoren anderer optischer Verfahren, wie Glaukom oder altersbedingte Makuladegeneration, vermieden.
Obwohl die Ergebnisse vielversprechend sind, sind weitere Studien erforderlich, um die Zuverlässigkeit und Genauigkeit der Methode in größeren und vielfältigeren Populationen zu bestätigen. Auch die Frage, ob Augenerkrankungen die Messungen beeinflussen könnten, muss noch geklärt werden.
Die Forscher planen, die Technologie in verschiedenen Alzheimer-Zentren zu testen und die Ergebnisse zu validieren. Langfristig könnte die Methode auch in klinischen Studien zur Bewertung von Alzheimer-Medikamenten eingesetzt werden, da sie eine kostengünstige und effiziente Datenerhebung ermöglicht.
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