MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In einer Welt, in der Erinnerungen oft durch digitale Aufzeichnungen festgehalten werden, stellt sich die Frage, wie ältere Generationen und Flüchtlinge ihre unaufgezeichnete Vergangenheit bewahren können. Die Künstliche Intelligenz (KI) bietet hier innovative Ansätze, um verlorene Erinnerungen zu rekonstruieren und Generationen zu verbinden.
Die Künstliche Intelligenz (KI) hat das Potenzial, eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart zu schlagen, insbesondere für jene, deren Erinnerungen nicht durch Fotos oder Videos festgehalten wurden. Inmitten der Flüchtlingskrise 2015 in Europa, als Millionen von Menschen, vor allem aus Syrien, Zuflucht suchten, wurde die Bedeutung von Erinnerungen deutlich. Viele dieser Menschen verloren auf ihrer Flucht nahezu alle physischen Erinnerungsstücke, wie Fotoalben, die ihre Geschichte erzählten.
Pau Aleikum Garcia, ein spanischer Freiwilliger, der in Athen half, erkannte die Bedeutung von Erinnerungen, als er eine ältere syrische Frau traf, die ihre Sorge darüber äußerte, dass ihre Enkelkinder eines Tages nicht wissen könnten, woher sie stammen. Diese Begegnung inspirierte Garcia, nach Wegen zu suchen, wie Technologie helfen könnte, verlorene Erinnerungen zu rekonstruieren.
Garcia, Mitbegründer des Designstudios Domestic Data Streamers, begann mit seinem Team, die Möglichkeiten von KI zu erforschen, um verlorene Erinnerungen in Form von Bildern wiederherzustellen. Ihr Projekt, Synthetic Memories, nutzt generative KI-Modelle, um auf Basis von Erzählungen und Erinnerungen Bilder zu erzeugen, die die Vergangenheit der Menschen darstellen.
Der Prozess beginnt mit einem Interview, bei dem die Teilnehmer ihre frühesten Erinnerungen schildern. Ein speziell geschulter Prompter gibt diese Details in ein KI-System ein, das dann Bilder generiert, die diese Erinnerungen visualisieren. Diese Bilder sind absichtlich unscharf und traumhaft, um die Fragilität und Subjektivität von Erinnerungen widerzuspiegeln.
Die Reaktionen der Teilnehmer sind oft emotional, da die Bilder eine starke Verbindung zu ihren Erinnerungen herstellen. Diese Technologie wurde bereits in verschiedenen Gemeinschaften getestet, darunter bolivianische und koreanische Migranten in Brasilien, und hat gezeigt, dass sie auch in der Therapie von Demenzpatienten eingesetzt werden könnte.
Ein weiteres spannendes Anwendungsgebiet ist die Dokumentation von Erinnerungen an soziale Bewegungen und Aktivismus, die oft nicht aufgezeichnet wurden. So konnten beispielsweise Erinnerungen an geheime Treffen von Aktivisten während der Franco-Diktatur in Spanien rekonstruiert werden, was den Teilnehmern half, ihre Vergangenheit zu verarbeiten und zu bewahren.
Obwohl die Technologie vielversprechend ist, betont Garcia, dass es nicht darum geht, die Geschichte zu rekonstruieren, sondern individuelle Erlebnisse zu visualisieren. Die KI kann helfen, Dialoge zwischen Kulturen und Generationen zu fördern, indem sie Erinnerungen bewahrt, die sonst verloren gehen könnten.
In einer Zukunft, in der digitale Aufzeichnungen allgegenwärtig sind, könnte die Herausforderung darin bestehen, die richtigen Bilder zu finden, um Geschichten zu erzählen. Doch für jetzt bietet das Synthetic Memories-Projekt eine wertvolle Möglichkeit, die Vergangenheit zu bewahren und die Bedeutung von Erinnerungen zu unterstreichen.
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