LONDON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der Private-Equity-Markt erlebt derzeit eine bemerkenswerte Entwicklung, die von vielen unbemerkt bleibt: der Boom der Secondary Deals. Diese Transaktionen, bei denen Investoren Anteile an nicht-börsennotierten Unternehmen oder Private-Equity-Fonds weiterverkaufen, gewinnen zunehmend an Bedeutung. Besonders im Fokus steht das Fintech-Unternehmen Revolut, das mit seiner beeindruckenden Bewertung von 60 Milliarden Dollar die Aufmerksamkeit auf sich zieht.
Der Private-Equity-Markt hat sich in den letzten Jahren stark verändert, und ein Bereich, der besonders hervorsticht, sind die sogenannten Secondary Deals. Diese Transaktionen ermöglichen es Investoren, ihre Anteile an nicht-börsennotierten Unternehmen oder Fonds weiterzuverkaufen, ohne dass diese an die Börse gehen müssen. Ein prominentes Beispiel für diesen Trend ist das Fintech-Unternehmen Revolut, das mit einer Bewertung von 60 Milliarden Dollar im Zentrum dieser Entwicklung steht.
Revolut, ein in London ansässiges Fintech, hat sich in den letzten Jahren als einer der dynamischsten Akteure im Finanzsektor etabliert. Mit einer App, die traditionelle Banken alt aussehen lässt, und einem Gründer, der als einer der umtriebigsten der Branche gilt, zieht das Unternehmen Investoren an. Doch es sind nicht nur die Produkte von Revolut, die für Aufsehen sorgen, sondern auch die Art und Weise, wie Anteile an dem Unternehmen gehandelt werden.
In den letzten sechs Monaten haben Revolut-Anteile mehrfach den Besitzer gewechselt, und das zu immer höheren Bewertungen. Im Herbst 2024 lag der Preis bei rund 45 Milliarden Dollar, Anfang 2025 bereits bei 60 Milliarden. Diese Transaktionen fanden über den Secondary-Markt statt, ohne dass Revolut selbst neue Aktien ausgegeben hätte. Eine geplante Transaktion im April scheiterte jedoch kurz vor dem Abschluss, was auf Bewertungsdifferenzen zwischen Käufer und Verkäufer zurückzuführen ist.
Der Boom der Secondary Deals ist strukturell bedingt. Private-Equity-Fonds wurden in den letzten Jahren mit Kapital überschüttet, und viele Börsengänge verzögern sich aufgrund des schwierigen makroökonomischen Umfelds. Daher versuchen Anteilseigner, vorzeitig Kasse zu machen, indem sie ihre Anteile über den Secondary-Markt verkaufen. Im Jahr 2023 lag das globale Handelsvolumen bei 152 Milliarden US-Dollar, ein Anstieg von 40 % gegenüber dem Vorjahr.
Die rasante Entwicklung des Secondary-Marktes bringt jedoch auch Risiken mit sich. Der Markt ist kaum reguliert und wenig transparent, und die Bewertungen entziehen sich klassischen Bewertungsmethoden. Viele Käufer erwerben Anteile aus zweiter oder dritter Hand zu Preisen, die oft weit vom inneren Wert entfernt sind. Die Datenlage ist dünn, der Zugang exklusiv, und die Risiken sind asymmetrisch verteilt.
Was passiert, wenn die Bewertungen wie bei Revolut kippen? Wenn ein geplanter Börsengang scheitert oder die nächste Finanzierungsrunde deutlich niedriger ausfällt? Die Verluste tragen oft nicht die Initiatoren, sondern die Nachzügler im Secondary-Karussell. Offiziell schweigt Revolut zu den Deals, und auch CEO Nikolay Storonsky äußert sich nicht. Er konzentriert sich auf neue Märkte wie Mobilfunk, Krypto und KI und peilt weiter den großen Sprung an: den Börsengang.
Solange bleibt Revolut ein Spielball im heißesten Marktsegment der Gegenwart. Und ein Beispiel dafür, wie viel Geld sich heute im Verborgenen bewegt – in einem System, das längst größer ist als die Börse.
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