MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine umfassende Meta-Analyse zeigt, dass Menschen mit psychischen oder neuroentwicklungsbedingten Störungen häufiger nicht-rechtshändig sind als gesunde Personen.
Eine kürzlich veröffentlichte Meta-Analyse im Psychological Bulletin hat gezeigt, dass Menschen mit mentalen oder neuroentwicklungsbedingten Störungen häufiger nicht-rechtshändig sind als solche ohne diese Bedingungen. Diese Erkenntnis basiert auf einer zweiten Meta-Analyse, die bestehende Studien zu verschiedenen Störungen wie ADHS, Autismus, Depression und Schizophrenie zusammenfasst.
Handpräferenzen, also die Tendenz, eine Hand der anderen vorzuziehen, sind tief in unserer Biologie und Gehirnorganisation verwurzelt. Während die Mehrheit der Menschen rechtshändig ist, bildet die Gruppe der Links- und Beidhänder eine bedeutende Minderheit. Diese Präferenzen werden sowohl durch genetische als auch durch Umweltfaktoren beeinflusst und entwickeln sich bereits früh, sogar pränatal. Interessanterweise sind sie auch mit der Gehirnlateralisation verbunden, insbesondere in Bereichen, die an der Sprachverarbeitung beteiligt sind.
Die Forscher um Julian Packheiser untersuchten systematisch, ob es einen Zusammenhang zwischen Handpräferenzen und mentalen sowie neuroentwicklungsbedingten Störungen gibt. Sie führten eine zweite Meta-Analyse durch, die zehn relevante Meta-Analysen zu verschiedenen Störungen umfasste. Diese Meta-Analysen verglichen die Handpräferenzen von Personen mit einer bestimmten Störung mit gesunden Kontrollgruppen.
Insgesamt wurden 402 Datensätze mit über 202.000 Individuen analysiert. Die Ergebnisse zeigten, dass Personen mit mentalen oder neuroentwicklungsbedingten Störungen etwa 1,5-mal häufiger nicht-rechtshändig sind als gesunde Kontrollen. Besonders ausgeprägt war dieser Zusammenhang bei Schizophrenie, Autismus und geistiger Behinderung.
Interessanterweise variierte die Häufigkeit der nicht-rechtshändigen Präferenzen je nach Störung. Während Schizophrenie und Autismus starke Assoziationen aufwiesen, zeigten Depression und Dyskalkulie keine signifikanten Unterschiede zu den Kontrollgruppen. Diese Unterschiede deuten darauf hin, dass die Gehirnentwicklung und -asymmetrie eine Schlüsselrolle bei der Entstehung dieser Präferenzen spielen könnten.
Die Analyse ergab auch, dass neuroentwicklungsbedingte Störungen wie ADHS, Autismus und Dyslexie signifikant höhere Raten von nicht-rechtshändigen Präferenzen aufwiesen. Dies unterstützt die Hypothese, dass Störungen, die mit Sprachschwierigkeiten verbunden sind, stärker mit atypischen Handpräferenzen verknüpft sind.
Zusammengefasst zeigen die Ergebnisse, dass Unterschiede in den Handpräferenzen nicht gleichmäßig über alle psychischen Gesundheitszustände verteilt sind, sondern sich in Störungen mit starken neuroentwicklungsbedingten Komponenten oder solchen, die die Sprachverarbeitung und frühe Gehirnentwicklung betreffen, konzentrieren.
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