PEKING / LONDON (IT BOLTWISE) – Der chinesische Smartphone-Markt zeigt eine deutliche Verschiebung hin zu lokalen Marken, die durch nationale Unterstützung und geopolitische Spannungen begünstigt wird.
Der chinesische Smartphone-Markt erlebt derzeit eine bemerkenswerte Verschiebung, die durch einen wachsenden Nationalismus und geopolitische Spannungen angeheizt wird. Während Apple und Samsung einst die Spitzenpositionen innehatten, haben sie nun ihren Platz an lokale Marken wie Huawei, Vivo, Oppo und Xiaomi verloren. Diese Entwicklung wird durch eine Kombination aus staatlicher Unterstützung und einer veränderten Verbraucherpräferenz für heimische Produkte vorangetrieben.
Im März verzeichneten ausländische Smartphone-Marken in China einen dramatischen Rückgang der Auslieferungen um 49,6 %. Apple, das einst den Markt dominierte, ist nun auf den fünften Platz abgerutscht. Der Marktanteil des Unternehmens ist auf 14,1 % gesunken, während lokale Marken weiterhin zweistellige Wachstumsraten verzeichnen. Diese Verschiebung spiegelt nicht nur eine Veränderung in der Leistung oder im Preis wider, sondern auch einen tiefgreifenden Wandel in den Konsumgewohnheiten der Chinesen, die zunehmend lokale Marken unterstützen möchten.
Samsung, das 2013 noch fast 20 % des chinesischen Marktes kontrollierte, hat seinen Anteil bis 2023 auf nur noch 0,8 % schrumpfen sehen. Diese stetige Abnahme hat die südkoreanische Marke von einem bedeutenden Akteur zu einem nahezu unbekannten Namen auf dem chinesischen Markt gemacht. Apple hält sich zwar besser, sieht sich jedoch ebenfalls einem signifikanten Rückgang gegenüber. Um dem entgegenzuwirken, bietet das Unternehmen ungewöhnlicherweise bereits vor dem ersten Jahrestag der iPhone-Veröffentlichung Rabatte an.
Die chinesische Regierung hat seit 2022 Subventionen für Smartphones eingeführt, die weniger als 6.000 Yuan kosten, was den nationalen Marken einen klaren Vorteil verschafft. Diese Maßnahme, zusammen mit den Handelskonflikten mit den USA und den von der Trump-Administration verhängten Zöllen, hat die nationale Rückbesinnung verstärkt. Ausländische Produkte werden zunehmend als weniger wünschenswert wahrgenommen.
Ein ähnliches Phänomen war nach der Einführung des THAAD-Raketenabwehrsystems in Südkorea 2015 zu beobachten, als die Ablehnung südkoreanischer Produkte in China stark anstieg. Heute versucht Samsung mit seiner Galaxy C-Reihe, die speziell für China entwickelt wurde, ein Comeback, doch der Weg bleibt steinig.
Huawei ist ein Paradebeispiel für die von Xi Jinping propagierte Strategie der Selbstversorgung. Trotz schwerer Sanktionen durch die USA hat es die Marke geschafft, den Markt zurückzuerobern und gleichzeitig ein eigenes technologisches Ökosystem zu schaffen. Diese Entwicklungen stellen Apple und Samsung vor strategische Herausforderungen. Es geht nicht nur darum, Marktanteile zurückzugewinnen, sondern auch darum, ihr Wertversprechen in einem Umfeld neu zu erfinden, in dem ihr Status als ausländische Marken zu einem Wettbewerbsnachteil wird.
Um in China wieder Fuß zu fassen, müssen Apple und Samsung ihre Preisstrategien, Partnerschaften mit Netzbetreibern und ihre Anpassungsfähigkeit an den chinesischen Markt überdenken. Die kommenden Jahre werden zeigen, ob diese globalen Giganten in der Lage sind, sich in einem zunehmend nationalistisch geprägten Marktumfeld zu behaupten.
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