NEW YORK / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie der Columbia University zeigt, dass Antidepressiva nicht mit Amokläufen in den USA in Verbindung stehen. Die Untersuchung von über 800 Vorfällen zwischen 1990 und 2023 ergab, dass nur ein kleiner Prozentsatz der Täter jemals Antidepressiva eingenommen hatte. Die Forscher betonen, dass die Verfügbarkeit von Schusswaffen ein wesentlich größerer Risikofaktor ist.

Eine aktuelle Studie der Columbia University hat die weit verbreitete Annahme widerlegt, dass Antidepressiva eine Rolle bei Amokläufen in den USA spielen könnten. Die Forscher analysierten über 800 Vorfälle von Massenschießereien, die sich zwischen 1990 und 2023 ereigneten, und fanden heraus, dass nur ein kleiner Prozentsatz der Täter jemals Antidepressiva oder andere psychiatrische Medikamente eingenommen hatte.
Die Diskussion über den Einfluss von Antidepressiva auf gewalttätiges Verhalten ist nicht neu. Seit Jahrzehnten gibt es Bedenken, dass diese Medikamente suizidales Denken und Verhalten verstärken könnten. Diese Sorgen wurden durch Warnungen von Regulierungsbehörden und mediale Berichterstattung weiter angeheizt. Dennoch zeigt die aktuelle Forschung, dass die Verbindung zwischen Antidepressiva und Massenschießereien nicht signifikant ist.
Die Forscher nutzten die Columbia Mass Murder Database, um die Beziehung zwischen psychischen Erkrankungen, Medikamenteneinnahme und Gewalt zu untersuchen. Ihr Ziel war es, eine datenbasierte Antwort auf die Frage zu geben, ob Antidepressiva oder andere Psychopharmaka eine Rolle bei massenhaften Gewalttaten spielen könnten. Die Ergebnisse legen nahe, dass die Verfügbarkeit von Schusswaffen der primäre modifizierbare Risikofaktor für Massenschießereien ist.
Die Studie zeigt auch, dass in mehr als der Hälfte der Fälle, in denen psychiatrische Medikamente involviert waren, die Täter diese zum Zeitpunkt der Tat nicht aktiv einnahmen. In fast einem Drittel der Fälle wurde angenommen, dass die Täter die Medikamente während des Vorfalls einnahmen, jedoch fanden die Forscher keine Hinweise darauf, dass die Medikamente eine direkte Rolle bei der Tat spielten.
Die Autoren der Studie betonen, dass die Präventionsbemühungen sich weniger auf die Medikamenteneinnahme und mehr auf die Identifizierung und Behandlung von Menschen mit unbehandelten psychischen Erkrankungen konzentrieren sollten. Sie argumentieren, dass die breiteren Ursachen von Massenschießereien, einschließlich des Zugangs zu Schusswaffen und der kulturellen Darstellung von Waffengewalt, mehr Aufmerksamkeit in öffentlichen Diskussionen und der Politik verdienen.

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