NVIDIA im Fokus: KI-Entwicklung und Marktprognosen

LONDON (IT BOLTWISE) – Die Aufmerksamkeit der Finanzwelt richtet sich in dieser Woche auf NVIDIA, da das Unternehmen seine neuesten Quartalszahlen präsentiert. Inmitten eines wieder aufflammenden Handelskonflikts zwischen den USA und der EU, der die Märkte verunsichert, könnte NVIDIA mit starken Ergebnissen und einem optimistischen Ausblick für Aufsehen sorgen.

Die jüngsten Drohungen von US-Präsident Donald Trump, Zölle gegen die EU zu verhängen, haben die US-Märkte nur kurzzeitig belastet. Der S&P 500 konnte sich schnell erholen, da Investoren darauf spekulierten, dass Trump letztlich nachgeben würde. Dennoch bleibt der Handelskonflikt ein Unsicherheitsfaktor, der die Erholungsrallye am US-Markt ins Stocken gebracht hat.

In diesem angespannten Umfeld richtet sich der Blick nun auf NVIDIA, das mit seinen Quartalszahlen für positive Impulse sorgen könnte. Die Erwartungen sind hoch, insbesondere nach positiven Nachrichten über das Ende der AI-Diffusion-Rule und großen Aufträgen aus dem Mittleren Osten sowie von Oracle. Diese Entwicklungen könnten das Wachstum des Unternehmens in den kommenden Quartalen weiter antreiben.

Analysten erwarten von NVIDIA einen Umsatz von 43,2 Milliarden US-Dollar, was einem Anstieg von 65,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der bereinigte Gewinn pro Aktie soll bei 0,73 US-Dollar liegen, 12 Cent mehr als im Vorjahr. Die Wahrscheinlichkeit, dass NVIDIA diese Erwartungen übertrifft, ist hoch, da das Unternehmen zuletzt vor zweieinhalb Jahren enttäuschte.

Die Earnings-Historie von NVIDIA zeigt jedoch ein gemischtes Bild. In den letzten fünf Quartalen fiel die Aktie zweimal, während sie zweimal deutlich zulegen konnte. Für das aktuelle Quartal ist eine Kursbewegung von 7,8 Prozent eingepreist, wobei die Mehrheit der Optionen auf steigende Kurse setzt.

Parallel dazu könnte Salesforce mit seinen Ergebnissen innerhalb der Softwarebranche für Bewegung sorgen. Trotz seiner Position als KI-Gewinner hat das Unternehmen in den letzten Berichten keine Wachstumsbeschleunigung gezeigt. Die Erlöse steigen nur noch im hohen einstelligen Prozentbereich, und die Aktie notiert im Vergleich zum Vorjahr um 2 Prozent niedriger.

Salesforce plant, seine Wachstumsschwäche durch eine Übernahme zu adressieren. Berichten zufolge ist das Unternehmen an Informatica interessiert, einem Cloudsoftware-Anbieter im Wert von 6,8 Milliarden US-Dollar. Diese Akquisition könnte im Rahmen der Ergebnispräsentation bekannt gegeben werden und Investoren interessieren, welche finanziellen Auswirkungen Salesforce erwartet.

Im Bereich der KI-Infrastruktur wird auch Dell mit seinen Zahlen erwartet. Trotz eines dynamischen Wachstums kämpft Dell mit schwachen Margen, insbesondere im PC-Markt, der nach dem Corona-Boom noch immer schwächelt. Analysten erwarten einen Umsatz von 23,2 Milliarden US-Dollar, ein Plus von 4,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Ulta Beauty, ein Kosmetikeinzelhändler, hat sich trotz der wachsenden Konsumzurückhaltung der US-Amerikaner gut geschlagen. Der sogenannte Lipstick-Effekt könnte dem Unternehmen helfen, in einem schwierigen Umfeld zu überraschen. Analysten rechnen mit einem Umsatzwachstum von 2 Prozent auf 2,79 Milliarden US-Dollar.

Abschließend wird Costco, ein Bulk-Retailer, seine Quartalszahlen präsentieren. Im Gegensatz zu Amazon und Walmart, die vor geringeren Verbraucherausgaben warnten, könnte Costco von seiner Eigenmarke Kirkland profitieren, die weniger von Importzöllen betroffen ist. Analysten erwarten einen Umsatz von 63,1 Milliarden US-Dollar und einen bereinigten Gewinn pro Aktie von 4,24 US-Dollar.

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