BRAUNSCHWEIG / LONDON (IT BOLTWISE) – Der langwierige Prozess um den VW-Dieselskandal nähert sich seinem Ende, und die Frage, ob ehemalige Manager des Unternehmens mit Gefängnisstrafen rechnen müssen, steht im Raum. Nach fast vier Jahren intensiver Verhandlungen und der Befragung von rund 150 Zeugen wird das Urteil erwartet.
Der Dieselskandal bei Volkswagen, der 2015 ans Licht kam, hat die Automobilindustrie nachhaltig erschüttert. Damals wurde bekannt, dass VW in Millionen von Fahrzeugen eine Software installiert hatte, die Abgastests manipulierte. Dies führte zu einem der größten Wirtschaftsskandale in der Geschichte Deutschlands. Der Prozess gegen vier ehemalige Manager und Ingenieure von VW, der im April 2019 begann, steht nun kurz vor dem Abschluss.
Die Anklage wirft den Beschuldigten vor, tief in die Entwicklung und den Einsatz der Manipulationssoftware verstrickt gewesen zu sein. Während der Verhandlungen kam es immer wieder zu gegenseitigen Schuldzuweisungen unter den Angeklagten, was die Aufklärung der Verantwortlichkeiten erschwerte. Die Staatsanwaltschaft fordert für drei der Angeklagten Gefängnisstrafen zwischen drei und vier Jahren, während die Verteidigung auf Freisprüche plädiert.
Der Skandal begann, als die US-Umweltbehörde EPA Manipulationen bei Abgastests von Dieselautos aufdeckte. VW räumte daraufhin falsche Testergebnisse ein, was zu einem Rücktritt des damaligen Vorstandschefs Martin Winterkorn führte. In den USA wurden bereits Haftstrafen verhängt, und VW musste Milliardenstrafen zahlen. In Deutschland wurde der ehemalige Audi-Chef Rupert Stadler wegen Betrugs verurteilt, jedoch ist das Urteil noch nicht rechtskräftig.
Die juristische Aufarbeitung des Skandals ist noch nicht abgeschlossen. Neben dem aktuellen Prozess in Braunschweig laufen weitere Verfahren gegen insgesamt 31 Angeklagte. Einige Verfahren wurden gegen Geldauflagen eingestellt, während andere noch ausstehen. Winterkorn selbst, der aus gesundheitlichen Gründen nicht auf der Anklagebank sitzt, wurde Anfang 2024 als Zeuge im Investorenprozess befragt und wies jegliche Verantwortung von sich.
Die Auswirkungen des Skandals auf VW sind enorm. Das Unternehmen hat bisher rund 33 Milliarden Euro für die juristische Aufarbeitung aufgewendet. Der Fall hat auch die Diskussion über die Verantwortung von Führungskräften in großen Unternehmen neu entfacht. Viele Beobachter sehen die Angeklagten als Bauernopfer, während andere die Notwendigkeit betonen, klare Verantwortlichkeiten zu klären.
Mit dem bevorstehenden Urteil wird sich zeigen, ob die Justiz ein klares Signal gegen Wirtschaftskriminalität setzen kann. Die Angeklagten betonen, dass der langwierige Prozess eine enorme Belastung für sie darstellt. Die Frage bleibt, ob das Urteil den Erwartungen der Öffentlichkeit gerecht wird und ob es zu einer abschreckenden Wirkung für die Zukunft führen kann.
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