DELHI / LONDON (IT BOLTWISE) – In der indischen Hauptstadt Delhi sorgt eine neue Abrisskampagne für Aufsehen. Unter dem Vorwand der städtischen Sauberkeit werden gezielt die Häuser der ärmsten Bevölkerungsschichten abgerissen, während wohlhabendere Viertel unberührt bleiben.
In Delhi hat eine neue Abrisskampagne begonnen, die unter dem Deckmantel der städtischen Sauberkeit durchgeführt wird. Diese Kampagne, die von der Regierung unter der Leitung von Chief Minister Rekha Gupta gestartet wurde, zielt darauf ab, die Stadt grüner und ästhetisch ansprechender zu gestalten. Doch in der Realität trifft sie vor allem die ärmsten Bewohner der Stadt, deren Häuser als sogenannte “illegalen Bauten” abgerissen werden.
In den Vierteln Andrews Ganj und Indira Camp in Taimoor Nagar wurden kürzlich zahlreiche Häuser von der Delhi Development Authority (DDA) und der Municipal Corporation of Delhi (MCD) abgerissen. Die Bewohner, die dort seit Jahrzehnten leben, stehen nun vor den Trümmern ihrer Existenz. Himanshu, ein junger Bewohner von Taimoor Nagar, berichtet, dass seine Familie seit 50 Jahren dort lebt und sogar über staatlich ausgestellte Stromzähler verfügt. Dennoch wurden sie als “Besetzer” abgestempelt und ihre Häuser abgerissen.
Die Abrissaktion folgte auf eine Anordnung des Obersten Gerichtshofs von Delhi, die auf Beschwerden von Bewohnern nahegelegener wohlhabender Viertel zurückging. Diese hatten die Überschwemmungen während der Monsunzeit auf Müllablagerungen und illegale Bauten entlang des Taimoor Nagar-Kanals zurückgeführt. Doch während die Häuser der ärmeren Bevölkerung abgerissen wurden, blieben die Wohnkomplexe auf der gegenüberliegenden Seite des Kanals unberührt.
Auch in Madrasi Camp, einer Siedlung von tamilischen Migranten, droht eine Zwangsräumung. Die Bewohner sollen Platz für den Bau einer neuen Überführung machen. Doch die Umsiedlung nach Narela, die den Bewohnern angeboten wird, würde ihre Lebensgrundlage zerstören, da viele von ihnen in der Nähe arbeiten. Zudem würde die Umsiedlung die Bildung der Kinder beeinträchtigen, da sie ihre Verbindung zur tamilischen Sprache verlieren könnten.
Die Abrisskampagnen in Delhi werfen ein Schlaglicht auf die selektive Anwendung von Gesetzen und die Benachteiligung der ärmsten Bevölkerungsschichten. Während die Regierung behauptet, die Abrisse seien notwendig, um Überschwemmungen zu verhindern, bleiben wohlhabendere Viertel unberührt. Dies zeigt eine klare Voreingenommenheit gegenüber den ärmeren Bewohnern der Stadt.
Anagha Jaipal von der Housing and Land Rights Network (HLRN) betont, dass die Abrisse oft als Maßnahmen zur Verschönerung oder zum Umweltschutz dargestellt werden. Doch in Wirklichkeit sind sie selektiv und treffen vor allem die marginalisierten Bevölkerungsgruppen. Die Umsiedlung ohne Berücksichtigung der Lebensgrundlagen und der Bildung der Betroffenen sei ein fehlerhafter Ansatz, der die Menschen ihrer Existenzgrundlage beraube.
Die Debatte um die Abrisskampagnen in Delhi zeigt, wie wichtig es ist, bei städtebaulichen Maßnahmen die Bedürfnisse aller Bevölkerungsgruppen zu berücksichtigen. Eine nachhaltige Stadtentwicklung muss sicherstellen, dass alle Bewohner Zugang zu angemessenem Wohnraum und Bildung haben, ohne dass ihre Lebensgrundlagen gefährdet werden.
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