BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Diskussion um das Renteneintrittsalter in Deutschland nimmt Fahrt auf, nachdem Dänemark kürzlich beschlossen hat, das Rentenalter auf 70 Jahre anzuheben. Diese Entscheidung hat auch in Deutschland eine Debatte entfacht, die sich um die Zukunftsfähigkeit des Rentensystems dreht.
Die Entscheidung Dänemarks, das Renteneintrittsalter auf 70 Jahre anzuheben, hat in Deutschland eine intensive Debatte ausgelöst. Während die deutsche Politik offiziell noch an der Rente mit 67 festhält, mehren sich die Stimmen, die eine Anpassung an die steigende Lebenserwartung fordern. Dänemark hat mit seinem Schritt einen europäischen Spitzenwert gesetzt und zeigt, wie fiskalischer Druck in politische Entscheidungen übersetzt werden kann.
In Deutschland warnen Ökonomen seit Jahren vor den Herausforderungen des Umlageverfahrens der gesetzlichen Rentenversicherung. Der demografische Wandel, geprägt durch die geburtenstarken Jahrgänge, die bald in Rente gehen, und eine schrumpfende Zahl an Einzahlern, stellt das System vor erhebliche finanzielle Herausforderungen. Die Wirtschaftsweisen forderten bereits 2022, das Rentenalter an die Lebenserwartung zu koppeln, doch politisch fand dieser Vorschlag wenig Anklang.
Ein zentraler Punkt der Diskussion ist die Frage, wie realistisch ein Renteneintritt mit 70 für körperlich arbeitende Menschen ist. Berufe wie Dachdecker, Pflegekräfte oder Bauarbeiter haben oft keine Aussicht auf ein gesundes Erwerbsleben bis 70. In Dänemark wird dieses Problem durch staatliche Frührentenmodelle abgefedert, während in Deutschland solche Korrektive bislang fehlen.
Der Reformstau im deutschen Rentensystem ist chronisch. Verschiedene Ansätze wie Riester, Rürup oder die Aktienrente wurden angekündigt, doch umgesetzt wurde wenig. Die letzte große Rentenreform liegt bereits Jahre zurück, und die Rentenkassen benötigen jährlich Milliarden aus dem Bundeshaushalt. Die dänische Entscheidung wirkt in dieser Gemengelage wie ein Weckruf.
Die neue Bundesregierung in Deutschland gibt sich zurückhaltend. Der Koalitionsvertrag schließt eine Anhebung des Rentenalters über 67 explizit aus. Stattdessen sollen steuerfreie Hinzuverdienste und flexiblere Übergänge das Weiterarbeiten im Alter attraktiver machen. Doch diese Maßnahmen lösen das strukturelle Problem nicht.
Andere Reformideen stoßen auf Widerstand. Der Vorschlag, auch Beamte, Selbstständige und Abgeordnete in die gesetzliche Rentenversicherung zu integrieren, wurde parteiübergreifend abgelehnt. Dies zeigt, dass Strukturveränderungen politisch nicht erwünscht sind, zumindest nicht im Wahljahr.
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