BAYREUTH / LONDON (IT BOLTWISE) – In einem bemerkenswerten Schritt in der Materialwissenschaft haben Forscher der Universität Bayreuth erfolgreich die DNA von Hausspinnen modifiziert, um leuchtend rote, fluoreszierende Seide zu produzieren.
Die Anwendung der CRISPR-Cas9-Technologie auf Spinnen eröffnet neue Horizonte in der Materialwissenschaft. Forscher der Universität Bayreuth haben erstmals erfolgreich die DNA von Hausspinnen so verändert, dass sie rote, fluoreszierende Seide produzieren. Diese Entwicklung könnte den Weg für die Herstellung von sogenannten ‘Supermaterialien’ ebnen, die in einer Vielzahl von Anwendungen, von der Leichtbauweise bis hin zu medizinischen Implantaten, eingesetzt werden könnten.
Die Forscher injizierten eine CRISPR-Cas9-Lösung in die Eier unbefruchteter weiblicher Spinnen, um eine Gen-Sequenz für ein rotes fluoreszierendes Protein einzufügen. Nach der Paarung mit Männchen derselben Art produzierten die Nachkommen die gewünschte rote Seide. Dies zeigt, dass die genetische Modifikation erfolgreich war und die Möglichkeit bietet, Spinnenseide mit spezifischen Eigenschaften zu entwickeln.
Die Bedeutung dieser Forschung liegt nicht nur in der Erzeugung von fluoreszierender Seide, sondern auch in der Möglichkeit, andere Eigenschaften der Seide zu modifizieren. Die Forscher versuchten auch, ein Gen namens ‘sine oculis’ auszuschalten, das für die Entwicklung der Spinnenaugen verantwortlich ist. Dies führte zu einem vollständigen oder teilweisen Verlust der Augen, was die Rolle dieses Gens in der visuellen Entwicklung unterstreicht.
Die Anwendung von CRISPR-Cas9 in der Spinnenseidenforschung könnte zu einer neuen Generation von Seidenfasern führen, die für eine breite Palette von Anwendungen funktionalisiert werden können. Bisher wurden genetische Modifikationen bei Spinnen hauptsächlich für evolutionäre und entwicklungsbiologische Studien eingesetzt. Diese neue Forschung zeigt jedoch das Potenzial für praktische Anwendungen in der Materialwissenschaft.
Materialwissenschaftler haben bereits die Festigkeit der von genetisch modifizierten Seidenraupen produzierten Seide untersucht. Mit fortschrittlichen Gen-Editierungstechniken könnten Forscher bald die einzigartigen Vorteile der Spinnenseide nutzen. Obwohl die Forscher keine spezifischen Anwendungsfälle für zukünftige ‘Supermaterialien’ genannt haben, sind die möglichen Anwendungen nahezu unbegrenzt, von leichter Körperpanzerung bis hin zu ultraleichten Laufschuhen.
Die Fähigkeit, CRISPR-Gen-Editierung auf Spinnenseide anzuwenden, ist sehr vielversprechend für die Materialwissenschaft. Sie könnte beispielsweise genutzt werden, um die bereits hohe Zugfestigkeit der Spinnenseide weiter zu erhöhen. Diese Forschung könnte den Weg für neue Entwicklungen in der Materialwissenschaft ebnen und die Möglichkeiten für innovative Anwendungen erweitern.
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