Bewegung als Schlüssel zur Verbesserung der Überlebensrate bei Darmkrebs

LONDON (IT BOLTWISE) – Eine bahnbrechende internationale Studie hat gezeigt, dass ein gezieltes Bewegungsprogramm die Überlebensrate von Darmkrebspatienten signifikant verbessern kann.

In einer umfassenden internationalen Studie wurde nachgewiesen, dass ein gezieltes Bewegungsprogramm für Patienten mit Darmkrebs das Sterberisiko um ein Drittel senken kann. Die Forscher betonten, dass es sich nicht um eine große Menge an Bewegung handelt und jede Art von Training, von Schwimmen bis zu Salsa-Kursen, dazu beiträgt. Diese Ergebnisse könnten die Behandlung von Darmkrebs weltweit verändern. Wissenschaftler untersuchen bereits, ob ähnliche Bewegungsprogramme auch die Überlebensrate bei anderen Krankheiten wie Brustkrebs verbessern könnten. Prof. Vicky Coyle von der Queen’s University Belfast erklärt: „Es ist ein Umdenken, die Behandlung als etwas zu betrachten, das man tut, nicht nur etwas, das man nimmt.“ Das dreijährige Bewegungsprogramm begann kurz nach der Chemotherapie. Ziel war es, die Patienten dazu zu bringen, mindestens die doppelte Menge an Bewegung zu absolvieren, die in den Richtlinien für die Allgemeinbevölkerung festgelegt ist. Das könnte drei bis vier Sitzungen zügigen Gehens pro Woche sein, die jeweils 45 bis 60 Minuten dauern, so Prof. Coyle. In den ersten sechs Monaten erhielten die Teilnehmer wöchentliche persönliche Coaching-Sitzungen, die dann auf einmal im Monat reduziert wurden. An der Studie nahmen 889 Patienten teil, von denen die Hälfte das Bewegungsprogramm absolvierte. Die andere Hälfte erhielt Broschüren zur Förderung eines gesunden Lebensstils. Die Ergebnisse, veröffentlicht im New England Journal of Medicine, zeigten nach fünf Jahren: Währenddessen, acht Jahre nach der anfänglichen Krebsbehandlung: Warum Bewegung diesen positiven Effekt hat, ist unbekannt, aber Ideen umfassen den Einfluss auf Wachstumshormone, Entzündungsniveaus im Körper und die Funktion des Immunsystems – das den Körper auf Krebs abtastet. Dr. Joe Henson von der University of Leicester bezeichnete die Ergebnisse als „aufregend“. Er fügte hinzu: „Ich habe aus erster Hand gesehen, dass dies die Müdigkeit reduzierte, die Stimmung der Menschen hob und ihre körperliche Stärke steigerte. Wir wissen, dass körperliche Aktivität mehrere wichtige biologische Prozesse reguliert, die diese Ergebnisse erklären könnten, und weitere Forschung wird uns helfen, zu verstehen, warum Bewegung einen so positiven Einfluss hat.“ Darmkrebs ist die vierthäufigste Krebsart im Vereinigten Königreich, mit etwa 31.800 Diagnosen pro Jahr. Caroline Geraghty von Cancer Research UK sagte: „Diese Studie hat das Potenzial, die klinische Praxis zu transformieren, aber nur, wenn die Gesundheitsdienste die notwendige Finanzierung und das Personal haben, um dies für die Patienten Wirklichkeit werden zu lassen.“

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