US-Gericht stoppt Apples Gebühren für externe Zahlungen

SAN FRANCISCO / LONDON (IT BOLTWISE) – Ein US-Gericht hat Apples Antrag auf Aussetzung eines Urteils abgelehnt, das dem Unternehmen untersagt, Entwicklern Gebühren für Zahlungen zu berechnen, die außerhalb des App Stores über Links in Apps getätigt werden.

Ein US-Gericht hat entschieden, dass Apple Entwicklern in den USA keine Gebühren mehr berechnen darf, wenn Kunden über Links in Apps Zahlungen außerhalb des App Stores tätigen. Diese Entscheidung könnte für Apple einen erheblichen Einnahmeverlust bedeuten, da das Unternehmen bisher einen Anteil an allen Transaktionen beanspruchte, die über seine Plattform abgewickelt wurden.

Das Gericht stellte klar, dass Apple die Beweislast trägt, um zu zeigen, dass die Umstände eine Aussetzung des Urteils rechtfertigen. Nach Prüfung der relevanten Faktoren kam das Gericht zu dem Schluss, dass eine Aussetzung nicht angemessen sei. Diese Entscheidung wurde von Tim Sweeney, dem Chef von Epic Games, begrüßt, der die Entscheidung als das Ende der ‘Apple-Steuer’ bezeichnete.

Bereits im April hatte Richterin Yvonne Gonzalez Rogers zugunsten von Epic Games entschieden und festgestellt, dass Apple gegen eine einstweilige Verfügung von 2021 verstoßen hatte, die das Unternehmen daran hinderte, wettbewerbswidrige Preispraktiken durchzusetzen. Dies bedeutet, dass Apple seine App-Store-Regeln ändern und Entwicklern erlauben muss, frei auf ihre Websites zu verlinken, um digitale Güter zu verkaufen.

Apple hatte daraufhin einen Eilantrag gestellt, um das Urteil auszusetzen, und gleichzeitig Berufung eingelegt. Im vergangenen Jahr hatte Apple begonnen, anderen Apps zu erlauben, auf externe Zahlungsmechanismen zu verlinken, jedoch weiterhin eine Gebühr von 27% erhoben und sogenannte ‘Schreckensbildschirme’ hinzugefügt. Mit dem neuen Urteil werden beide Praktiken abgeschafft.

Große Unternehmen wie Spotify und Amazon haben bereits Änderungen an ihren Apps vorgenommen, um Nutzern zu ermöglichen, Abonnements und Käufe außerhalb des App Stores zu tätigen. Diese Entwicklungen kommen zu einem kritischen Zeitpunkt für Apple, da die Worldwide Developer Conference (WWDC) in der nächsten Woche stattfindet.

In einem kürzlich veröffentlichten Bericht gab Apple an, im Jahr 2024 Umsätze in Höhe von 1,3 Billionen US-Dollar erzielt zu haben, wobei 90% dieser Umsätze keine Provisionsgebühren für Apple generierten. Diese Zahlen verdeutlichen die Bedeutung der App-Store-Einnahmen für das Unternehmen und die potenziellen Auswirkungen der gerichtlichen Entscheidung.

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