LONDON (IT BOLTWISE) – Die britische Datenschutzbehörde hat das Unternehmen 23andMe mit einer Geldstrafe von 2,31 Millionen Pfund belegt, nachdem ein schwerwiegendes Datenleck im Jahr 2023 aufgedeckt wurde.
Die britische Datenschutzbehörde, das Information Commissioner’s Office (ICO), hat das Unternehmen 23andMe mit einer Geldstrafe von 2,31 Millionen Pfund belegt. Der Grund dafür ist ein schwerwiegendes Datenleck, das im Jahr 2023 auftrat und sensible Informationen von Tausenden von Nutzern preisgab. Die Datenpanne wurde als besonders schädlich eingestuft, da sie persönliche Informationen, Familiengeschichten und sogar Gesundheitszustände der Betroffenen offenlegte.
23andMe, ein Unternehmen, das sich auf DNA-Tests spezialisiert hat, wurde Opfer eines sogenannten ‘Credential Stuffing’-Angriffs. Dabei nutzten Hacker Passwörter, die bei früheren Sicherheitsvorfällen kompromittiert wurden, um auf Konten von 23andMe zuzugreifen. Dies ermöglichte den Angreifern den Zugriff auf 14.000 individuelle Konten und die damit verbundenen Daten von etwa 6,9 Millionen Menschen, die als mögliche Verwandte auf der Plattform verzeichnet waren.
Besonders betroffen waren 155.592 britische Nutzer, deren persönliche Daten wie Namen, Geburtsjahre, geografische Informationen, Profilbilder, Rasse, ethnische Zugehörigkeit, Gesundheitsberichte und Familienstammbäume kompromittiert wurden. Glücklicherweise waren die DNA-Daten selbst nicht Teil des gestohlenen Materials. Dennoch betonte der Informationskommissar John Edwards, dass die Veröffentlichung solcher Informationen nicht rückgängig gemacht werden kann, im Gegensatz zu Passwörtern oder Kreditkartennummern.
Die Untersuchung des ICO, die gemeinsam mit dem kanadischen Datenschutzbeauftragten durchgeführt wurde, ergab, dass 23andMe gegen das britische Datenschutzgesetz verstoßen hat. Das Unternehmen hatte keine angemessenen Authentifizierungs- und Verifizierungsmaßnahmen für seine Kunden implementiert, darunter auch keine verpflichtende Zwei-Faktor-Authentifizierung. Dies führte dazu, dass die sensiblen Daten der Nutzer anfällig für Missbrauch und Schaden waren.
Nach dem Vorfall hat 23andMe Maßnahmen ergriffen, um die Sicherheitslücken zu schließen. Das Unternehmen befindet sich derzeit in einem Insolvenzverfahren und plant, seine Vermögenswerte an das TTAM Research Institute zu verkaufen. Diese gemeinnützige Biotech-Organisation hat sich verpflichtet, den Datenschutz und die Privatsphäre der Kunden zu verbessern.
Der Verkauf von 23andMe an TTAM Research Institute soll für 305 Millionen US-Dollar erfolgen. Im Rahmen des Verkaufs hat sich das Institut verpflichtet, bestehende Richtlinien und Verbraucherschutzmaßnahmen aufrechtzuerhalten, einschließlich der Möglichkeit für Kunden, ihre Konten und genetischen Daten zu löschen und sich von Forschungsprojekten abzumelden.
Die britische Datenschutzbehörde und der kanadische Datenschutzbeauftragte haben 23andMe aufgefordert, die sensiblen persönlichen Daten seiner Kunden während des Insolvenzverfahrens zu schützen. Der Fall wird voraussichtlich am kommenden Mittwoch vor einem Insolvenzgericht verhandelt.

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