LONDON (IT BOLTWISE) – Während Cannabis in vielen Teilen der Welt zunehmend als harmlos angesehen wird, zeigt eine neue Studie, dass der Konsum dieser Substanz erhebliche Risiken für die Herzgesundheit birgt.
Die Diskussion um Cannabis hat in den letzten Jahren stark zugenommen, insbesondere in Bezug auf seine medizinische Nutzung und die Legalisierung für den Freizeitgebrauch. Doch während viele die entspannenden und schmerzlindernden Eigenschaften der Pflanze loben, gibt es auch ernsthafte Bedenken hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Herzgesundheit. Eine kürzlich in der Fachzeitschrift Heart veröffentlichte Studie hat alarmierende Daten präsentiert, die einen klaren Zusammenhang zwischen Cannabiskonsum und einem erhöhten Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle und sogar tödliche Herzkrankheiten aufzeigen.
Die Studie, die auf Daten von über 432 Millionen Menschen basiert, zeigt, dass regelmäßige Cannabisnutzer ein um 29 Prozent höheres Risiko für Herzinfarkte und ein um 20 Prozent höheres Risiko für Schlaganfälle haben. Besonders besorgniserregend ist, dass das Risiko, an Herzkrankheiten zu sterben, bei diesen Nutzern mehr als doppelt so hoch ist wie bei Nicht-Konsumenten. Diese Ergebnisse werfen ein neues Licht auf die gesundheitlichen Risiken, die mit dem Konsum von Cannabis verbunden sind, insbesondere da die Produkte heute oft einen höheren THC-Gehalt aufweisen als in der Vergangenheit.
Einige Studien, die in die Analyse einbezogen wurden, fanden keine starken Zusammenhänge, insbesondere bei gelegentlichen Nutzern. Doch bei genauerer Betrachtung von Vielnutzern oder jüngeren Erwachsenen wurde das Risiko deutlicher. In Australien zeigte eine Untersuchung, dass wöchentliche Cannabiskonsumenten fast fünfmal häufiger einen Schlaganfall oder Mini-Schlaganfall erlitten. Auch in den USA wurde ein erhöhtes Risiko festgestellt, insbesondere bei Menschen im Alter von 25 bis 34 Jahren.
Interessanterweise ergab eine französische Krankenhausstudie, dass Cannabis ein stärkerer Prädiktor für Herzinfarkte war als Kokain, selbst nach Anpassung für den Konsum von Tabak und anderen Drogen. Dies widerspricht der weit verbreiteten Annahme, dass Cannabis im Vergleich zu anderen Drogen harmlos ist. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache und fordern ein Umdenken in der Wahrnehmung dieser Substanz.
Die Studie beleuchtet auch das erhöhte Sterberisiko durch Herzkrankheiten bei Cannabiskonsumenten. In einer US-amerikanischen Untersuchung wurde festgestellt, dass junge Patienten, die Herzinfarkte erlitten und Cannabis konsumierten, deutlich häufiger starben. Diese Verbindung blieb auch nach Berücksichtigung von Rauchen und anderen Bedingungen bestehen. Eine britische Studie aus dem Jahr 2024 zeigte zudem, dass Frauen ein höheres Risiko für herzbedingte Todesfälle durch starken Cannabiskonsum hatten als Männer.
Trotz dieser Risiken hat Cannabis auch anerkannte medizinische Vorteile, insbesondere bei der Behandlung chronischer Schmerzen und bestimmter neurologischer Störungen. Die Herausforderung besteht darin, die positiven Effekte der Pflanze zu nutzen, ohne die potenziellen Gefahren zu ignorieren. Experten fordern daher, dass Cannabis ähnlich wie Tabak behandelt wird: nicht kriminalisiert, aber mit Warnungen versehen und Schutzmaßnahmen für Dritte vor Passivkonsum.
Die Erkenntnisse dieser Studie sollten sowohl für medizinische Fachkräfte als auch für Konsumenten ein Weckruf sein. Ärzte sollten bei Patienten mit Herzproblemen gezielt nach Cannabiskonsum fragen, um mögliche Risiken besser einschätzen zu können. Für regelmäßige Nutzer könnte es an der Zeit sein, die Vorstellung von Cannabis als harmloser Substanz zu überdenken.
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