Europas Fusionstechnologie: Startups treiben die Energiewende voran

LONDON (IT BOLTWISE) – Die europäische Startup-Szene erlebt einen Aufschwung im Bereich der Fusionstechnologie, angetrieben durch erhebliche Investitionen und technologische Durchbrüche.

Die europäische Startup-Szene im Bereich der Fusionstechnologie erlebt derzeit einen bemerkenswerten Aufschwung. Dies wird durch erhebliche Investitionen und technologische Durchbrüche befeuert, die das Potenzial haben, die Energiewende maßgeblich voranzutreiben. Ein Paradebeispiel ist das deutsche Startup Proxima Fusion, das kürzlich eine beeindruckende Finanzierungsrunde in Höhe von 130 Millionen Euro abgeschlossen hat. Diese Investition, angeführt von Cherry Ventures und Balderton, zeigt, dass auch traditionelle Risikokapitalgeber zunehmend Interesse an der Fusionstechnologie zeigen.

Die Fusionstechnologie verspricht eine nahezu unbegrenzte Menge an sauberer Energie, was sie zu einem attraktiven Ziel für Investitionen macht. In den letzten Jahren haben große europäische Länder erhebliche Mittel bereitgestellt, um die Entwicklung dieser Technologie zu unterstützen. So hat die britische Regierung kürzlich 2,5 Milliarden Pfund für die Fusionsforschung zugesagt, während Frankreich und Deutschland ebenfalls bedeutende Investitionen angekündigt haben.

Technologisch gesehen hat die Fusion in den letzten Jahren bedeutende Fortschritte gemacht. Ein bemerkenswerter Durchbruch wurde im Dezember 2022 erzielt, als das National Ignition Facility (NIF) in den USA einen kleinen Nettoenergiegewinn bei einem Laserfusionsversuch erreichte. Diese Errungenschaft zeigt, dass die Technologie auf dem richtigen Weg ist, auch wenn noch Herausforderungen wie Stabilität und Energieverlust zu bewältigen sind.

Ein weiteres vielversprechendes Startup ist das schwedische Unternehmen Novatron, das an einem magnetischen Spiegelreaktor arbeitet. Diese Technologie, die in den 1980er Jahren aufgegeben wurde, erlebt dank neuer Entdeckungen ein Comeback. Novatron hat kürzlich einen Weg gefunden, die Stabilitätsprobleme zu lösen, was die Effizienz der Reaktoren erheblich steigern könnte.

Proxima Fusion setzt auf die bewährte Technologie des Wendelstein 7-X Stellarators und kombiniert diese mit fortschrittlichen Simulationen und KI-gestütztem Design, um die Energieausbeute zu maximieren. Diese Strategie gibt dem Unternehmen einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz, da es nicht darum geht, ein neues Konzept zu beweisen, sondern ein bewährtes Konzept zu skalieren und zu kommerzialisieren.

Mit der zunehmenden Reife des Ökosystems in Europa und weiteren Meilensteinen in der Fusionsforschung wird die Technologie für eine breitere Investorengruppe zugänglicher. Laut Experten wird die Fusionstechnologie zunehmend weniger als spekulativ angesehen und mehr als eine Frage der ingenieurtechnischen Umsetzung betrachtet, ähnlich wie bei Unternehmen wie SpaceX.

Unseren KI-Morning-Newsletter «Der KI News Espresso» mit den besten KI-News des letzten Tages gratis per eMail - ohne Werbung: Hier kostenlos eintragen!