JERUSALEM / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie hat das Verständnis über die Wirkungsweise von Paracetamol, einem der weltweit am häufigsten verwendeten Schmerzmittel, grundlegend verändert.

Paracetamol, auch bekannt als Acetaminophen oder Tylenol, ist seit über 130 Jahren ein bewährtes Mittel zur Schmerzlinderung. Doch wie genau es wirkt, war lange Zeit ein Rätsel. Eine kürzlich veröffentlichte Studie hat nun neue Erkenntnisse darüber geliefert, wie Paracetamol im Körper wirkt. Die Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass ein Abbauprodukt des Medikaments, AM404, eine entscheidende Rolle bei der Blockierung von Schmerzsignalen spielt, bevor diese das Gehirn erreichen.

Die Studie, die im renommierten Journal PNAS veröffentlicht wurde, zeigt, dass AM404 nicht nur im zentralen Nervensystem, sondern auch im peripheren Nervensystem aktiv ist. Dies ist der Bereich, in dem Schmerzsignale ihren Ursprung haben. Die Forscher, darunter Alexander Binshtok und Avi Priel von der Hebräischen Universität Jerusalem, sind der Meinung, dass diese Entdeckung unser Verständnis der Wirkungsweise von Paracetamol grundlegend verändert.

Bislang ging man davon aus, dass Paracetamol die Produktion von Prostaglandinen hemmt, die Schmerzen und Entzündungen auslösen können. Doch die neuen Erkenntnisse legen nahe, dass AM404 durch die Blockierung von Natriumkanälen in den Nervenzellen wirkt. Diese Kanäle sind entscheidend für die Weiterleitung von Schmerzsignalen. Indem AM404 diese Kanäle blockiert, wird die Übertragung von Schmerzreizen an das Gehirn verhindert.

Die Forscher führten ihre Experimente an Ratten durch, was bedeutet, dass die Ergebnisse möglicherweise nicht direkt auf den Menschen übertragbar sind. Dennoch eröffnen sie neue Perspektiven für die Entwicklung von Schmerzmitteln. Nial Wheate, ein Professor für pharmazeutische Chemie an der Macquarie University in Australien, der nicht an der Studie beteiligt war, betont die Bedeutung dieser Entdeckung für die zukünftige Medikamentenentwicklung.

Die Forschung könnte zur Entwicklung neuer, sicherer Schmerzmittel führen, die auf der Blockierung von Natriumkanälen basieren. Diese könnten nicht nur effektiver, sondern auch sicherer sein als derzeit verfügbare Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Opioide. Paracetamol-Überdosierungen sind eine häufige Ursache für Leberschäden und führen jährlich zu zahlreichen Notaufnahmen in den USA.

Die Forscher planen, verbesserte Versionen von AM404 zu entwickeln, die chemisch stabiler sind und gezielt im peripheren Nervensystem wirken. Zudem wollen sie prüfen, ob diese Verbindungen bei chronischen oder nervenbedingten Schmerzen helfen können, bei denen herkömmliche Behandlungen oft versagen. Ein weiterer wichtiger Schritt ist die detaillierte Untersuchung der Sicherheit und des therapeutischen Potenzials von AM404.

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Neue Erkenntnisse zur Wirkungsweise von Paracetamol
Neue Erkenntnisse zur Wirkungsweise von Paracetamol (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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