Krypto-Marktzyklen: Parallelen zu 2017 und die Rolle der Makrodaten

LONDON (IT BOLTWISE) – Der aktuelle Krypto-Markt zeigt auffällige Parallelen zu den Entwicklungen im Jahr 2017, als Bitcoin einen stetigen Aufwärtstrend verzeichnete, bevor er im Dezember in die Höhe schoss. Diese Beobachtung teilt Raoul Pal, CEO der Krypto-Forschungsplattform Real Vision, der in einem kürzlichen Interview die Ähnlichkeiten zwischen den beiden Zyklen hervorhob.

Der Krypto-Markt erlebt derzeit eine Phase, die stark an das Jahr 2017 erinnert, als Bitcoin im Laufe des Jahres kontinuierlich an Wert gewann, bevor es im Dezember zu einem dramatischen Preisanstieg kam. Raoul Pal, CEO der Krypto-Forschungsplattform Real Vision, betont, dass die aktuellen Entwicklungen „unheimlich ähnlich“ zu jenen von 2017 sind. Er prognostiziert jedoch, dass der aktuelle Zyklus länger andauern könnte, da sein makroökonomisches Modell, das den globalen Wirtschaftszyklus verfolgt, noch unter 50 liegt und es in der Regel eine Weile dauert, bis es sich erholt.

Ein wesentlicher Faktor, der den verlängerten Krypto-Zyklus beeinflusst, ist laut Pal die Schwäche des US-Dollars. Der US-Dollar-Index (DXY) ist seit Jahresbeginn um 8,99 % gesunken, was Bitcoin als alternative Währung attraktiver macht. Diese inverse Korrelation zwischen Bitcoin und dem DXY könnte darauf hindeuten, dass der aktuelle Krypto-Zyklus noch weit von seinem Höhepunkt entfernt ist. Pal spekuliert, dass sich dieser Trend bis ins zweite Quartal 2026 fortsetzen könnte.

Die makroökonomischen Daten haben wahrscheinlich eine entscheidende Rolle dabei gespielt, den Krypto-Zyklus zu verlängern. Pal erklärt, dass die Zinsen nicht angepasst wurden und der Dollar über einen längeren Zeitraum stabil blieb, was den gesamten Zyklus verschoben hat. Er zieht Parallelen zu den Marktbedingungen von 2020, was darauf hindeutet, dass sich der Markt in einer früheren Wachstumsphase befindet, als viele annehmen.

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Rolle des Nahen Ostens im Krypto-Markt. Pal berichtet von seiner Reise in die Region, wo er mit Staatsfonds zusammentraf, die eine optimistische Haltung gegenüber Krypto einnehmen. Der gesamte Nahe Osten, von Saudi-Arabien bis Katar, setzt auf Künstliche Intelligenz und Blockchain-Technologie, nicht nur um Bitcoin als Reserve-Asset zu nutzen, sondern auch um die gesamte Regierungsinfrastruktur auf Blockchain aufzubauen.

Für den Krypto-Markt ist es entscheidend, weiterhin große Akteure anzuziehen, um das Wachstum zu sichern. Die Entwicklungen im Nahen Osten könnten dabei eine Schlüsselrolle spielen, da die Region zunehmend in Blockchain-Technologien investiert. Diese Investitionen könnten den Markt weiter beleben und neue Möglichkeiten für die Integration von Krypto in bestehende Finanzsysteme schaffen.

Insgesamt zeigt sich, dass der Krypto-Markt von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst wird, darunter makroökonomische Daten, Währungsbewegungen und regionale Investitionen. Die Parallelen zu 2017 sind zwar auffällig, doch die aktuellen Bedingungen könnten zu einem längeren und möglicherweise stabileren Zyklus führen, der weit über das hinausgeht, was wir bisher gesehen haben.

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