LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie der Columbia University Mailman School of Public Health hat aufgedeckt, dass Entzündungen, die lange als Kennzeichen des Alterns galten, nicht universell für alle Menschen gelten. Die Forschung legt nahe, dass ‘Inflammaging’—chronische, niedriggradige Entzündungen, die mit dem Altern verbunden sind—ein Nebenprodukt industrialisierter Lebensstile ist und weltweit erheblich variiert.

Die Vorstellung, dass Entzündungen ein unvermeidlicher Bestandteil des Alterns sind, wird durch eine aktuelle Studie in Frage gestellt. Forscher der Columbia University Mailman School of Public Health haben herausgefunden, dass die sogenannte ‘Inflammaging’ nicht in allen menschlichen Populationen gleichermaßen auftritt. Diese Entzündungen scheinen vielmehr ein Ergebnis der Lebensweise in industrialisierten Gesellschaften zu sein.

Die Studie, veröffentlicht in Nature Aging, analysierte Daten aus vier verschiedenen Bevölkerungsgruppen: zwei industrialisierte Gruppen aus Italien und Singapur sowie zwei indigene, nicht-industrialisierte Gruppen, die Tsimane aus dem bolivianischen Amazonasgebiet und die Orang Asli aus Malaysia. Während die Entzündungsmarker in den industrialisierten Gruppen ähnlich waren, zeigten die indigenen Gruppen ein anderes Muster, bei dem Entzündungen eher durch Infektionen als durch das Alter bestimmt wurden.

Dr. Alan Cohen, der Hauptautor der Studie, betont, dass in industrialisierten Umgebungen klare Verbindungen zwischen Inflammaging und Krankheiten wie chronischer Nierenerkrankung bestehen. In Populationen mit hoher Infektionsrate hingegen spiegeln Entzündungen eher die Belastung durch Infektionskrankheiten wider als das Altern selbst. Interessanterweise führten die hohen Entzündungswerte bei den indigenen Gruppen nicht zu den chronischen Krankheiten, die in industrialisierten Gesellschaften häufig sind.

Die Ergebnisse werfen die Frage auf, ob Entzündungen an sich negativ sind. Vielmehr scheint es, dass Entzündungen und möglicherweise andere Alterungsmechanismen stark kontextabhängig sind. Dies eröffnet die Möglichkeit, gezielt einzugreifen und Veränderungen herbeizuführen. Die Studie verwendete ein Panel von 19 Zytokinen, um Entzündungsmuster zu bewerten. Diese Marker korrelierten mit dem Altern in den italienischen und singapurischen Datensätzen, jedoch nicht bei den Tsimane und Orang Asli, deren Immunsysteme durch anhaltende Infektionen und unterschiedliche Umwelteinflüsse geprägt waren.

Ein bemerkenswerter Befund der Studie ist, dass etwa 66% der Tsimane mindestens eine Darmparasiteninfektion hatten, während über 70% der Orang Asli eine Infektion aufwiesen. Die Inflammaging-Marker waren stark mit chronischen Krankheiten in industrialisierten Populationen verbunden, jedoch nicht in den indigenen Gruppen. Dies stellt die Annahme universeller Alterungsbiomarker in Frage und deutet darauf hin, dass die Prozesse des Immunalterns populationsspezifisch und stark vom Exposom beeinflusst sind.

Die Autoren der Studie fordern eine Neubewertung der Messung von Alterung und Entzündung über verschiedene Populationen hinweg und betonen die Notwendigkeit standardisierter, kontextbewusster Werkzeuge. Faktoren wie Umwelt, Lebensstil—wie hohe körperliche Aktivität oder eine sehr fettarme Ernährung—und Infektionen könnten alle beeinflussen, wie das Immunsystem altert. Ein besseres Verständnis dieser Elemente könnte helfen, effektivere globale Gesundheitsstrategien zu entwickeln.

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Entzündungen im Alter: Neue Studie zeigt Unterschiede zwischen Bevölkerungen
Entzündungen im Alter: Neue Studie zeigt Unterschiede zwischen Bevölkerungen (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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