BRÜSSEL / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Diskussion um das geplante KI-Gesetz der EU nimmt an Intensität zu. Zahlreiche europäische Startups und Investoren haben sich in einem offenen Brief an die EU-Kommission gewandt, um eine Überarbeitung des Gesetzes zu fordern.
Die Europäische Union steht vor einer entscheidenden Phase in der Regulierung von Künstlicher Intelligenz (KI). Zahlreiche europäische Startups und Investoren haben in einem offenen Brief die EU aufgefordert, die Einführung des umstrittenen KI-Gesetzes zu pausieren. Sie bezeichnen das Gesetz als eine „tickende Zeitbombe“, die den Wettbewerb in der Region gefährden und Unternehmen zur Abwanderung zwingen könnte. Die Europäische Kommission hat führende Unternehmen wie OpenAI, Anthropic und Google eingeladen, um einen finalen Entwurf des Gesetzes vorzulegen, der die Regulierung von allgemeinen KI-Modellen wie großen Sprachmodellen (LLMs) leiten soll. Diese Bemühungen kommen kurz vor der für den 2. August geplanten Umsetzung des Gesetzes. Karl Rosander, Gründer und Vorsitzender des in Stockholm ansässigen Drohnenherstellers Nordic Air Defence, äußerte gegenüber Branchenmedien, dass die Regulierung „übermäßig komplex und von den Realitäten der KI-Entwicklung abgekoppelt“ sei. Er warnt davor, dass Europa seine technologische Führungsposition verlieren könnte, was zu einem Abfluss von Talenten und einer erhöhten Abhängigkeit von ausländischer KI führen könnte. Rosander betont, dass das Gesetz mehr als nur Anpassungen benötige und komplett überdacht werden müsse. Die Welt habe sich seit dem Vorschlag des Gesetzes im April 2021 erheblich verändert, insbesondere durch den Krieg in der Ukraine und das gestiegene Interesse an souveräner Verteidigungstechnologie. Auch andere Branchenvertreter, von Klimatechnologie bis zu Medien-Startups, schließen sich diesen Forderungen an. Oscar Höglund, Mitbegründer des Musiktechnologieunternehmens Epidemic Sound, sieht in einer Pause die Chance, Künstler besser vor KI-bedingten Urheberrechtsproblemen zu schützen. Stephanie Leonard, Direktorin für öffentliche und Regierungsangelegenheiten beim Navigationsgerätehersteller TomTom, kritisiert, dass die Kommission nicht bereit sei, die von ihr entworfenen Regeln umzusetzen. Dies könnte die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie beeinträchtigen. John Diklev, Gründer des Energieanbieters Flower, bemängelt, dass das Gesetz nicht ausreichend auf die Herausforderungen der sauberen Energie eingehe. Ohne stabile, erschwingliche erneuerbare Energien sei es für Europa schwierig, im großen Maßstab wettbewerbsfähig zu bleiben. Kitty Mayo, CEO des neuen Frühphasenfonds Project Europe, hält es für absurd, ein Gesetz zu verabschieden, das die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen erheblich beeinträchtigen könnte. Filip Dames, Gründungspartner bei Cherry VC, teilt diese Bedenken und fordert ein Rahmenwerk, das Innovationen fördert, anstatt sie zu behindern.
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