LONDON (IT BOLTWISE) – Die Welt der Live-Musik steht vor einer Herausforderung: Konzerttickets sind für viele Fans kaum noch erschwinglich. Während Streaming-Dienste den Zugang zu Musik revolutioniert haben, bleibt der Live-Auftritt für viele Künstler die Haupteinnahmequelle. Doch die Ticketpreise steigen unaufhaltsam, und die Schuld daran tragen nicht nur die großen Ticketplattformen.
Die Ticketpreise für Konzerte haben in den letzten Jahren ein Niveau erreicht, das viele Fans abschreckt. Während früher ein Konzertbesuch ein erschwingliches Vergnügen war, sind heute Preise von 250 Euro für einen Sitzplatz keine Seltenheit mehr. Diese Entwicklung ist nicht nur auf die Preispolitik von Ticketplattformen wie Ticketmaster zurückzuführen, sondern auch auf ein komplexes System, das von der steigenden Nachfrage und den Erwartungen der Fans an spektakuläre Shows profitiert.
Früher war der Verkauf von Alben die Haupteinnahmequelle für Musiker, und Tourneen dienten der Promotion. Heute hat sich das Blatt gewendet: Streaming bringt zwar Reichweite, aber kaum Einnahmen. Künstler müssen daher auf Tour gehen, um ihren Lebensunterhalt zu sichern. Dies führt zu aufwendigeren Shows mit hohen Produktionskosten, die letztlich auf die Ticketpreise umgelegt werden.
Ticketmaster, ein dominanter Akteur im Ticketvertrieb, steht oft im Zentrum der Kritik. Doch das Problem ist vielschichtiger. Sekundärmarktplätze wie StubHub treiben die Preise zusätzlich in die Höhe, indem sie Tickets oft schon vor dem offiziellen Verkaufsstart spekulativ anbieten. Diese Praxis führt dazu, dass viele Fans glauben, nur noch überteuerte Tickets erwerben zu können.
In den USA gibt es zwar Gesetze wie das BOTS Act, das automatisierte Ticketkäufe verhindern soll, doch in der Praxis sind diese Regelungen oft wirkungslos. Reseller finden Schlupflöcher oder verkaufen sogar Tickets für Veranstaltungen, die noch gar nicht im Verkauf sind. In Europa hingegen greifen einige Länder härter durch, um Spekulationen und Preisaufschläge zu verhindern.
Ein weiteres Problem ist die dynamische Preisgestaltung, die von Ticketmaster genutzt wird. Hierbei passen sich die Preise der Nachfrage an, ähnlich wie bei Flugtickets oder Hotelzimmern. Dies führt dazu, dass Fans, die spät kaufen, oft deutlich mehr zahlen müssen. Musiker stehen dabei unter dem Druck, hohe Preise zu verlangen, um den Gewinn nicht den Wiederverkäufern zu überlassen.
Die fehlende Transparenz bei den Gebühren ist ein weiteres Ärgernis für viele Fans. Oft bestehen bis zu 30 % des Ticketpreises aus Bearbeitungs- und Servicegebühren, deren Verteilung auf Veranstalter, Plattform und Künstler unklar bleibt. Trotz der Verpflichtung, den Endpreis anzugeben, fühlen sich viele Käufer über den Tisch gezogen.
Ein möglicher Ausweg könnte in einer stärkeren Regulierung des Ticketmarktes liegen. Ein Auseinanderbrechen von Live Nation und Ticketmaster könnte den Wettbewerb beleben. Auch klare Regeln für Resale-Plattformen und eine Stärkung kleinerer Veranstalter könnten helfen, die Preise zu stabilisieren. Einige Künstler, wie die Band The Cure, setzen bereits auf feste Preise und blockieren Wiederverkäufe, um den Fans entgegenzukommen.
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