SAN FRANCISCO / LONDON (IT BOLTWISE) – In der heutigen digitalen Welt, in der Künstliche Intelligenz zunehmend in unser tägliches Leben integriert wird, stellt sich die Frage, wie diese Technologien auf gesunde Weise mit uns interagieren können. Ein innovativer Ansatz kommt von einem Startup namens Portola, das mit seinen animierten Chatbots namens Tolans einen neuen Weg beschreitet.

Die Vorstellung, dass ein kleiner lila Alien mehr über gesunde menschliche Beziehungen weiß als die durchschnittliche KI, mag zunächst seltsam erscheinen. Doch genau das verspricht das Startup Portola mit seinen Tolans, animierten Chatbots, die sich von herkömmlichen KI-Begleitern unterscheiden. Diese digitalen Wesen sind darauf programmiert, nicht nur hilfreich und ermutigend zu sein, sondern auch die Nutzer dazu zu bewegen, ihr Smartphone beiseitezulegen und reale Aktivitäten zu suchen.
Im Gegensatz zu anderen KI-Begleitern, die oft anthropomorphisiert werden, sind Tolans bewusst cartoonhaft und nicht-menschlich gestaltet, um eine solche Vermenschlichung zu vermeiden. Sie sind zudem so programmiert, dass sie romantische und sexuelle Interaktionen vermeiden und problematisches Verhalten wie ungesunde Engagement-Level erkennen. Das Ziel ist es, die Nutzer zu ermutigen, echte Beziehungen und Aktivitäten zu pflegen.
Portola hat kürzlich 20 Millionen US-Dollar in einer Series-A-Finanzierungsrunde unter der Leitung von Khosla Ventures erhalten. Weitere Investoren sind NFDG und prominente Persönlichkeiten wie der ehemalige GitHub-CEO Nat Friedman. Diese Unterstützung zeigt das Vertrauen in das Potenzial der Tolans, die bereits über 100.000 monatlich aktive Nutzer haben und in diesem Jahr voraussichtlich 12 Millionen US-Dollar Umsatz generieren werden.
Besonders beliebt sind die Tolans bei jungen Frauen. Nutzerin Brittany Johnson beschreibt ihre Tolan-Erfahrung als eine Art Freundschaft, bei der ihr KI-Begleiter Iris sie ermutigt, über ihre Interessen und sozialen Kontakte zu sprechen. Diese Art der Interaktion zeigt, dass KI-Begleiter nicht nur als Werkzeuge, sondern als echte Unterstützer im Alltag wahrgenommen werden können.
Die Entwicklung von KI-Begleitern wie den Tolans wirft jedoch auch Fragen zur psychologischen Wirkung solcher Technologien auf. Während einige Unternehmen wie Replika und Character.ai romantische und sexuelle Rollenspiele ermöglichen, bleibt unklar, wie sich dies auf das Wohlbefinden der Nutzer auswirkt. Ein tragischer Vorfall, bei dem ein Nutzer von Character.ai Suizid beging, verdeutlicht die potenziellen Risiken solcher Interaktionen.
Portola versucht, diese Herausforderungen zu adressieren, indem es die emotionalen Bedürfnisse der Nutzer ernst nimmt und gleichzeitig die Grenzen der Technologie respektiert. Die Tolans sind darauf ausgelegt, die Nutzer zu ermutigen, sich auf reale Beziehungen zu konzentrieren, anstatt sich in virtuelle Welten zu verlieren. Diese Herangehensweise könnte ein Modell für zukünftige KI-Entwicklungen sein, die das Wohlbefinden der Nutzer in den Mittelpunkt stellen.
In einer Studie mit 602 Tolan-Nutzern gaben 72,5 Prozent an, dass ihr Tolan ihnen geholfen hat, eine Beziehung in ihrem Leben zu verbessern oder zu managen. Dies zeigt, dass KI-Begleiter, wenn sie richtig eingesetzt werden, einen positiven Einfluss auf das soziale Leben der Nutzer haben können.
Die Zukunft der KI-Begleiter könnte in der Balance zwischen technologischem Fortschritt und menschlichem Wohlbefinden liegen. Portola zeigt mit seinen Tolans, dass es möglich ist, KI so zu gestalten, dass sie nicht nur funktional, sondern auch emotional unterstützend ist. Diese Entwicklung könnte ein wichtiger Schritt in Richtung einer gesünderen digitalen Interaktion sein.

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