FRANKFURT / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Übernahme von Monsanto durch Bayer im Jahr 2018, die als strategischer Coup gefeiert wurde, entwickelt sich zunehmend zu einem existenziellen Problem für den deutschen Chemieriesen. Die Fusion, die mit einem Preis von 63 Milliarden Dollar die teuerste in der deutschen Wirtschaftsgeschichte war, hat Bayer in ein juristisches Minenfeld geführt, das den Konzern nun zu drastischen Maßnahmen zwingt.

Die Übernahme von Monsanto durch Bayer im Jahr 2018 wurde ursprünglich als strategischer Triumph gefeiert. Doch die Realität sieht heute anders aus: Die Fusion hat Bayer in ein juristisches Minenfeld geführt, das den Konzern nun zu drastischen Maßnahmen zwingt. Mehr als 100.000 Klagen im Zusammenhang mit dem Unkrautvernichter Roundup wurden bereits beigelegt, doch die Welle der Rechtsstreitigkeiten ist noch lange nicht gebrochen. Trotz wissenschaftlicher Entlastung durch internationale Behörden bleibt das Image von Bayer schwer beschädigt, und die Rechtsrisiken sind unkalkulierbar.

Bill Anderson, der seit 2023 als CEO von Bayer fungiert, sieht sich gezwungen, die Notbremse zu ziehen. Sein Ziel ist es, den Konzern schlanker, schneller und profitabler zu machen. Doch die Zeit drängt: Sein Vertrag endet 2026, und die Herausforderungen sind enorm. Der geplante Sparkurs trifft nicht nur Zahlen, sondern auch Menschen. So soll das traditionsreiche Werk in Frankfurt-Höchst bis Ende 2028 geschlossen werden, was ein Novum in der 160-jährigen Geschichte des Unternehmens darstellt. Auch an anderen Standorten wie Dormagen stehen Arbeitsplätze auf dem Spiel.

Die Gewerkschaft IGBCE hat bereits angekündigt, den Kampf gegen die Schließungspläne aufzunehmen. Betriebsrätin Marianne Maehl betont, dass noch nichts endgültig sei und ein Gutachten zur Überprüfung der Wirtschaftlichkeit der Schließung in Auftrag gegeben wurde. Selbst ein Verkauf des Standorts wird in Erwägung gezogen, doch unter den Beschäftigten herrscht leiser Zweifel, ob sich der Abwärtstrend noch aufhalten lässt.

Zusätzlich zu den internen Herausforderungen sieht sich Bayer mit einem zunehmend schwierigen politischen Umfeld konfrontiert. Der ehemalige US-Präsident Donald Trump droht europäischen Pharmaherstellern mit Strafzöllen und fordert massive Preisnachlässe für Medikamente in den USA, dem wichtigsten Auslandsmarkt von Bayer. Gleichzeitig drängen chinesische Hersteller mit günstigen Pflanzenschutzmitteln auf den Weltmarkt, was die Margen in der Agrarsparte unter Druck setzt.

Auch vom Kapitalmarkt kommt Kritik. Investoren wie Ingo Speich von Deka Investment mahnen zur Verantwortung und betonen, dass kurzfristige Einsparungen keine nachhaltige Strategie darstellen. Die Aktie von Bayer befindet sich seit Jahren im Sinkflug und hat sich halbiert. Der Konzern ist heute am Kapitalmarkt weniger wert als der Preis, den man einst für Monsanto bezahlte.

Die Entscheidung zur Schließung von Frankfurt-Höchst könnte ein Signal sein – nach innen wie nach außen. Für Bayer ein Risiko: Wer einmal ein ganzes Werk schließt, öffnet die Tür für weitere Kürzungen. Für die deutsche Industrie ein Warnzeichen: Selbst Ikonen wie Bayer ziehen sich zurück, wenn die Mischung aus politischem Risiko, globalem Wettbewerb und strategischem Ballast überhandnimmt.

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Bayer unter Druck: Die Folgen der Monsanto-Übernahme
Bayer unter Druck: Die Folgen der Monsanto-Übernahme (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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