TOKIO / LONDON (IT BOLTWISE) – In der Welt der wissenschaftlichen Publikationen zeichnet sich ein neuer Trend ab: Forscher nutzen versteckte KI-Prompts, um die Peer-Review-Prozesse ihrer Arbeiten zu beeinflussen.
In der wissenschaftlichen Gemeinschaft wird zunehmend über eine neue Methode diskutiert, mit der Forscher versuchen, den Peer-Review-Prozess ihrer Arbeiten zu beeinflussen. Diese Strategie beinhaltet das Einfügen versteckter KI-Prompts in ihre Manuskripte, die darauf abzielen, KI-gestützte Reviewer zu einer positiven Bewertung zu bewegen. Diese Praxis wurde kürzlich in einer Untersuchung von englischsprachigen Preprint-Papieren auf der Plattform arXiv aufgedeckt.
Die Untersuchung ergab, dass 17 wissenschaftliche Arbeiten, die von Forschern aus 14 verschiedenen akademischen Institutionen in acht Ländern verfasst wurden, solche versteckten Prompts enthielten. Zu den beteiligten Institutionen gehören renommierte Universitäten wie die Waseda University in Japan, das KAIST in Südkorea sowie die Columbia University und die University of Washington in den USA. Die betroffenen Arbeiten stammen überwiegend aus dem Bereich der Computerwissenschaften.
Die versteckten Prompts sind meist ein bis drei Sätze lang und werden häufig in weißer Schrift oder extrem kleiner Schriftgröße eingefügt, um sie für menschliche Reviewer unsichtbar zu machen. Diese Prompts fordern die KI-Reviewer auf, ausschließlich positive Bewertungen abzugeben oder die Arbeit für ihre ‘bedeutenden Beiträge, methodische Strenge und außergewöhnliche Neuheit’ zu loben.
Ein Professor der Waseda University, der von der Untersuchung kontaktiert wurde, verteidigte die Verwendung solcher Prompts. Er argumentierte, dass diese als Gegenmaßnahme gegen ‘faule Reviewer’ gedacht seien, die selbst KI zur Bewertung von Arbeiten einsetzen, obwohl viele Konferenzen den Einsatz von KI für Peer Reviews verbieten.
Die Entdeckung dieser Praxis wirft Fragen über die Integrität des Peer-Review-Prozesses auf, insbesondere in einem Zeitalter, in dem KI-Tools zunehmend in wissenschaftlichen und akademischen Kontexten eingesetzt werden. Während die Verwendung von KI zur Unterstützung von Peer Reviews potenziell die Effizienz und Objektivität erhöhen könnte, besteht die Gefahr, dass solche versteckten Prompts die Unparteilichkeit der Bewertungen untergraben.
Die Diskussion über die Rolle von KI im Peer-Review-Prozess ist nicht neu, aber die Enthüllung dieser versteckten Prompts könnte die Debatte über die ethischen und praktischen Implikationen der KI-Nutzung in der Wissenschaft weiter anheizen. Experten fordern nun strengere Richtlinien und Überwachungsmechanismen, um sicherzustellen, dass der Peer-Review-Prozess fair und transparent bleibt.
In der Zukunft könnte die Wissenschaftsgemeinschaft gezwungen sein, neue Standards zu entwickeln, die den Einsatz von KI im Peer-Review-Prozess regeln und gleichzeitig sicherstellen, dass die Integrität wissenschaftlicher Bewertungen gewahrt bleibt. Die Balance zwischen technologischer Innovation und ethischer Verantwortung wird dabei eine zentrale Rolle spielen.
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